23. März 2008

Juno

Category: Film — Dennis @ 23:21

Juno Alles begann mit einem Sessel…

Auf dem machten es sich Juno MacGuff und ihr bester Kumpel Paulie Bleeker eines Abends bequem und heraus kam dabei ein kleines Problem, das sich innerhalb der nächsten neun Monate zu einem etwas größeren Problem auswachsen wird. Nachdem ihr Vater und ihre Stiefmutter den ersten Schock überwunden haben (“ich hatte gehofft, sie wäre von der Schule geflogen oder hätte Probleme mit Drogen, aber das…”), stellt man sich der Herausforderung. Juno, die beschlossen hat, das Kind zwar auszutragen, aber direkt zur Adoption freizugeben, findet schnell das perfekt scheinende Ehepaar Vanessa und Mark, die schon lange versuchen, Kinder zu bekommen. Doch was wird mit Bleeker? Eignen sich Vanessa und Mark wirklich als Eltern? Und wer hat blauen Slushie in die Urne von Junos Stiefmutter gekotzt? …

Ahem. Gut. Was ist also Juno? Irgendwie ist es ein ganz normaler Teenagerfilm mit ganz normalen (eigentlich äußerst seltsamen aber mit sechzehn ist ja ebendies normal) Teenagern. Juno wird im Laufe ihrer Schwangerschaft mit so Einigem konfrontiert - meistens jedoch mit Ablehnung. Auch sie selbst ist nicht besonders reif für ihr Alter oder bemerkenswert stark. Sie reagiert eben so, wie man es von einem pubertierenden Menschen erwartet.

Jason Reitman, Sohn des legendären Ghostbusters-Regisseurs Ivan Reitman, zeigt uns hier eben das ganz normale Leben, das sich so an jeder Straßenecke abspielt. Überall finden wir kleine Geschichten über die Cheerleaderin, die nebenbei auf Lehrer steht, den coolen Sportler, der doch insgeheim von den merkwürdigen Mädels träumt oder der introvertiere Kumpeltyp, in dem doch eben mehr als dies steckt.

Das alles wird zusammengehalten von der grandiosen Performance Ellen Pages. Sie füllt Juno mit so viel Leben, so vielen dummen Sprüchen, so viel Selbstsicherheit aber auch Zerbrechlichkeit, dass man ihr jeden Moment abnimmt. Zwar habe ich La Vie en Rose, für das Marion Cotillard den Oscar als beste Hauptdarstellerin bekommen hat, nicht gesehen, aber so viel besser als die Einundzwanzigjährige kann sie eigentlich nicht gewesen sein.

So muss sich Juno mit dem 2008er-Oscar für das beste Drehbuch zufrieden geben - vielleicht etwas überraschend anhand der großen, berühmten Konkurrenz, doch irgendwie auch wieder verdient. Allein die Fähigkeit, so viele kopfschüttelnerregende Sprüche in 96 Minuten Film zu packen, verdient eine Auszeichnung. Zitat gefällig?

Stiefmutter zur Ultraschalltechnikerin: Oh, you think you’re hot shit ‘cause you get to sit over there and play Pictionary, well guess what? My five year old daughter could do that and let me tell you, she’s not the brightest bulb in the tanning bed. So until you have your own kid, why don’t you just go back to nightschool in Mankato and get a real job.

Hehe. Rechts und links.

Zu alledem auch noch ein frickelig-prickelnder Indie-Soundtrack mit ganz vielen komischen unbekannten Bands…
auch hier wieder (ich fürchte, es wird bald wieder Zeit für einen richtigen Verriss - die letzten Filme waren einfach zu gut) eine Sehempfehlung. Vier von fünf Splattermovie-Videos für Juno.

Dennis

Links zum Beitrag:
Juno bei imdb
Ein paar Zitate aus dem Film
Ellen Page – im Auge behalten!
Jason Reitman bei imdb
Der Trailer

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