Monty Python, Monty Python… Das waren doch die komischen Engländer, die Das Leben des Brian und so gemacht haben, oder? Ach, die finde ich eigentlich nicht so richtig lustig…
Ähnliche Zitate durfte ich mir vor Kurzem regelmäßig anhören, als ich berichtete, Spamalot, das Monty Python-Musical in Köln gesehen zu haben. Irgendwie scheint der Python-Humor in Deutschland noch immer nicht so richtig Mainstream zu sein – und vielleicht ist das ja auch gut so.
Nachdem Monty Python and the Holy Grail (im Deutschen besser bekannt als Die Ritter der Kokosnuss, was diesen wunderbaren Film leider auf nur einen der zahlreichen grandiosen Einfälle des Python-Teams reduziert) ja nun schon vor über dreißig Jahren erstmals über die Kinoleinwände flimmerte, dachte sich Eric Idle, den Nicht-Python-Kennern vielleicht als die Originalstimme von Merlin, dem Zauberer in Shrek 3 bekannt, dass aus dem Stoff doch noch ein bisschen Geld herauszuquetschen sei, nahm das Drehbuch, verpackte es in ein knallbuntes Musical-Outfit und machte daraus Spamalot, wie der Original-Untertitel schreibt a new musical lovingly ripped off from the motion picture.
Eins zunächst: Selbst, wer bislang mit den Pythons wenig anfangen konnte, wird an Spamalot vermutlich seine Freude haben. Die Story wurde mit nur ein paar Änderungen vom Film übernommen, das Bühnenbild ist großartig, die Schauspieler/Sänger klasse (insbesondere Amber Schoop, die Schöne aus dem Schilf, die sich mit einer äußerst beeindruckenden Stimme singend darüber beschwert, so wenig Text zu haben) und die gesamte Aufmachung so bunt und abgedreht, wie man es sich in seinen schönsten Drogenfantasien wohl nicht besser vorstellen kann.
Doch was bleibt für uns (scheinbar wenige) Python-Fans? In die Grail-Story werden massenhaft klassische Python-Gags eingeflochten, vom Fish Slapping-Dance bis zum Ursprung von Spam! ist nichts vor der Adaption sicher.
Die Musical-Umsetzung funktioniert erstaunlich gut, hauptsächlich wohl deshalb, weil sie sich selbst immer wieder wunderbar auf den Arm nimmt. Auch die deutsche Übersetzung ist äußerst gelungen, wobei mich das Original dann doch noch einmal interessieren würde. Verdammt, selbst die Schauspieler sehen ihren Pendants erstaunlich ähnlich!
Ich finde nichts zu meckern, so sehr ich auch suche. Also, fahrt nach Köln und schaut euch Spamalot an. Es gibt sogar fliegende Kühe und Wackelpudding!
Fünf von fünf Wagen voller Heu (ich muss selbst beim Schreiben grinsen). Hin, hin!
Dennis
Eigentlich hast du schon alles wichtige erwähnt :)
Ich war letzte Woche Freitag da und eher skeptisch, speziell was eine deutsche Version angeht, doch wie du auch schreibst, es funktioniert und ist auch auf deutsch sehr gut umgesetzt.
Ich war ja auch fasziniert von den “special-effects” des schwarzen Ritters *g*
Kommentar by stefano picco — 19. Februar 2009 @ 19:41