Luxuslärm ist eine Pop-Rock-Formation aus Iserlohn, was ja gar nicht so weit entfernt von der „Sneakcast-Redaktion“ liegt. Die Band rund um Frontfrau Janine „Jini“ Meyer feierte im vergangenen Jahr schon einige Erfolge (u.a. Deutscher Rock und Pop-Preis) und veröffentlichte 2 Singles sowie ein Album. Eben dieses Album wird im Folgenden rezensiert. Vorher ein kleiner Exkurs:
Im Jahr 2004 brach über die deutschsprachige Musiklandschaft eine Welle herein. Die beiden Bands Juli und Silbermond hatten in diesem Jahr nahezu zeitgleich ihren Durchbruch. Unwissende bezeichneten seit jeher die eine Band als Abklatsch von der anderen. Um einmal für Klarheit zu sorgen: Beide Gruppen waren zuvor Schülerbands und wurden unabhängig voneinander von Sony BMG (Silbermond) und Island Universal (Juli) unter Vertrag genommen. Dies hat insofern etwas mit Luxuslärm zu tun, als dass sich jede deutsch singende Band mit Frontfrau zunächst einmal dem Vergleich mit diesen Beiden stellen muss. Insgesamt haben Luxuslärm gegenüber den anderen Bands einen großen Vorteil: Das ist die stimmliche Qualität und Ausdruckskraft ihrer Sängerin. Janine Meyer hat vermutlich eine erstklassige Gesangsausbildung genossen. Ich will weder Stefanie Kloß noch Eva Briegel ihre stimmlichen Qualitäten streitig machen, höre die beiden Bands seit Jahren sehr gerne. Nur reißt mich persönlich Janine Meyers Stimme am meisten mit. Dennoch haben Luxuslärm mit einigen der Unzulänglichkeiten zu kämpfen, die teilweise das Hörvergnügen trüben. Wie ihre Vorreiter wird die musikalische Qualität stets über die Textliche gestellt, die meisten Texte klingen… jetzt nicht direkt weltfremd, aber halt irgendwie gestelzt. „Hier bin ich, kann mich irgendjemand hören, ist dort irgendwer“, Befindlichkeitslyrik. „Fängst an zu erklären, ey ich will das nicht hören, bist du echt so cool, ey du gehst jetzt besser“ Aua, lieber ein paar Eys weniger, dafür sinnvolle Silben. Die Texte hätten insgesamt aber auch wesentlich schlimmer ausfallen können. Jetzt zum Positiven: Juli und Silbermond sind nicht die einzige Quelle der Inspiration. In mindestens 5 der 13 Songs lassen sich unverkennbar Einflüsse von Evanescence erkennen. Da ich von dieser Band das erste Werk („Fallen“, 2003) sehr schätze, freue ich mich natürlich, dass es hier Einfluss hatte. Das passt insofern ganz gut, als dass Frau Meyer eine ähnliche Stimmlage hat wie Frau Lee und die Band auch einen ganzen Tacken härter klingt als ihre Landsleute aus dem Radio. Die schnellen Songs sind (fast) alle gelungener als die schnelleren von Silbermond (nicht so ihre Stärke), bei den Balladen sind sie gleichauf. Juli hat die realitätsnäheren, besseren, echteren Texte. Von Wir sind Helden wollen wir nicht anfangen, die schweben textlich irgendwo ganz weit über den Dreien und lächeln müde runter. Zum Abschluss das Sahnehäubchen: „Unsterblich“… was für ein Wahnsinns-Lied. Ich kann es gar nicht in Worte fassen, wie genial dieses Stück Rockmusik ist. Allein für dieses Lied lohnt sich schon der Kauf der CD, kein Witz. Weitere Highlights: „Solang es noch geht“, „Zeichen“, “Ja ja”, „Von jetzt an“ (Auch wunderschön), „Abschied“
Insgesamt vergebe ich 3 Sterne (nächstes Mal mehr Originalität, dann spielt ihr oben mit)
6. März 2009
Luxuslärm – 1000 km bis zum Meer
- Luxuslärm – "Unsterblich"
- Nehmt Euch die Zeit und guckt Euch 4 Minuten lang dieses Video an. Es wird sich lohnen.
- Luxuslärm – Top oder Flop?
- Ein kleiner Thread von Plattentests.de. Nicht lang, aber amüsant.
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