Es ist ruhig geworden auf sneakcast.de, jedenfalls, was die Sneak-Berichte aus Münster angeht. Ich kann unsere Leserschaft beruhigen: Ja, wir sind noch da und ja, wir haben auch alle Sneaks der letzten Wochen gesehen! Wer uns auf Twitter gefolgt ist, weiß bereits, was wir gesehen haben. Da momentan die Zeit für ausführliche Rezensionen fehlt, folgt hier ein kurzer Überblick, damit die Filme nicht völlig in der Versenkung verschwinden.
Das Festmahl im August (OmU): italienische Milieustudie um vier alte Frauen, die von einem jüngeren Mann betreut und bekocht werden. Nicht so lustig wie man denkt und nicht so tiefgehend, wie man es sich vielleicht wünscht - schwer einzuordnen und thematisch jedenfalls nicht mein Geschmack.
Bedingungslos: Jonas verliebt sich Hals über Kopf in die geheimnisvolle Julia und gibt sich als deren Freund Sebastian aus, um Zugang zu ihr zu erhalten. Abgedrehter düsterer dänischer Film, in dem man nie genau weiß, was als nächstes passieren wird. Eine klare Empfehlung!
Sunshine Cleaning: Um mehr Geld zu verdienen, eröffnet Rose zusammen mit ihrer Schwester einen “crime scene cleaning service”. Film über eine Frau, die versucht, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Bleibt jedoch sowohl im Hinblick auf Satire als auch Witz deutlich hinter dem vom selben Team produzierten “Little Miss Sunshine” zurück.
The boat that rocked (OF) - dt. Titel Radio Rock Revolution: Eine Gruppe von DJs sendet von einem in der Nordsee stationierten Boot aus verbotene Rock-Musik. Unterhaltsame Komödie mit abgedrehten Charakteren und gutem Soundtrack.
Public enemy No. 1 - Mordinstinkt: Erster Teil einer französischen Gangster-Biographie über Jacques Mesrine. Statisch mit vielen Schießereien und wenig Entwicklung - Darstellung, aber keine Analyse, und dadurch etwas oberflächlich.
Duplicity (OF): Clive Owen und Julia Roberts als Industriespione, die doppelt und dreifach agieren. Konfuse Story, die in Rückblenden erzählt wird, gepaart mit dümmlichen Dialogen - unspannend, unwitzig, uninteressant.
Shortcut to Hollywood: Bitterböse Satire über den Weg des Deutschen Johannes Salinger zum Hollywood-Ruhm. Nicht politisch korrekt und nichts für Leute mit schwachen Nerven, aber für die, die auf richtig böse Filme stehen, sehr zu empfehlen!
Contact High: Zwei österreichische Würstchenverkäufer aus dem Kriminellenmilieu sollen eine Tasche in Polen abholen und nach Wien bringen. Diese uninspirierte Story ist nur der Aufhänger für 98 Minuten Drogenkonsum, der die Wahrnehmung der Protagonisten und der Zuschauer verändert. Leider zu wenig, um einen Film lang zu unterhalten.
Public enemy No.1 - Todestrieb: Zweiter Teil der Gangster-Biographie. Ist am Anfang etwas spannender, flacht aber gegen Ende gewaltig ab. Der Film krankt daran, dass Mesrine völlig plan- und ideologielos handelt und dadurch kein Ziel existiert, auf das der Film in einem Spannungsbogen hinarbeiten könnte. Beide Teile gleichen insgesamt eher einem Fernsehspiel denn einem Kinofilm.
El Dorado: Lief im Nebensaal für diejenigen, die Todestrieb nicht sehen wollten, etwa, weil sie den ersten Teil nicht kannten. Belgischer Road-Movie, der nach Aussage eines Zuschauers ziemlich mies war. Hat in Münster die schlechte Bewertung von 3,7 erhalten.
State of Play (OF): Russel Crowe ermittelt als Reporter in einem Mordfall. Spannender und unterhaltsamer Thriller mit wenig Action und einem überzeugenden Ben Affleck. Nicht weltbewegend, aber kann man sich gut ansehen.
Das war es für’s erste aus Münster! Wer zu einem Film nähere Infos möchte, kann das ja in einem Kommentar anmerken, dann lässt sich das vermutlich einrichten.
Anne
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