28. Juli 2010
(500) Days of Summer beschreibt schon in den ersten Sekunden, worum es gehen wird. Wir hören einen Erzähler, der sagt:
This is a story of boy meets girl. But you should know up front, this is not a love story.
Und das ist auch so. Denn boy alias Tom (Joseph Gordon-Levitt, bekannt aus 10 Dinge, die ich an dir hasse), Grußkartenautor, trifft girl alias Summer (Zooey Deschanel, bekannt aus Per Anhalter durch die Galaxis). Er verliebt sich in sie, wird jedoch schnell mit dem Problem konfrontiert, dass sie nicht an die große Liebe glaubt. Was wir dann sehen ist die in vielen Zeitsprüngen erzählte Geschichte ihrer Beziehung, der Hochs und Tiefs, die sie durchleben und was am Ende aus ihnen wird.
Wenn ihr Filme mögt, die zwar in der Videothek unter “Romantic Comedy” einsortiert würden, aber irgendwie doch nicht ganz in dieses Regal passen, wenn ihr spontane und unmotivierte Tanzszenen nicht per se ablehnt, wenn ihr mit ein bisschen Skurrilität leben könnt, oder sie sogar mögt und wenn euch dann noch der Trailer (siehe unten) gefällt, schaut euch (500) Days of Summer an. Dieser Film ist sicher nicht für jeden etwas, doch meinen Nerv hat er getroffen. Ich weiß nicht, ob es der großartige Soundtrack mit Highlights wie “Us” von Regina Spektor ist, aber irgendetwas zieht mich in diesen Film und lässt mich, mehr als sonst, mit seinen Protagonisten mitfühlen.
Kunterbunt, todtraurig, herzerwärmend, quietschvergnügt und einfach nur schön. Viereinhalb Grußkarten für (500) Days of Summer.
Dennis
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(4 Stimme(n), durchschnittlich: 4,25 von 5)
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- (500) Days of Summer bei imdb
- Der Trailer
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O tempo’a! O mo’es! Es ist mal wieder so weit. Der allererste Karate Kid-Teil kam im gleichen Jahr wie ich auf diese Welt, gefolgt von vielen offiziellen und inoffiziellen Nachfolgern.
Nun schicken sich des Herrn Smiths Sohn Jaden sowie (mittlerweile) Altmeister Jackie Chan an, das Franchise, wie man mittlerweile sagt, wieder auferleben zu lassen.
Die Kurzfassung ist so einfach wie bekannt: Junge (Smith) zieht mit Mutter (Taraji P. Henson) nach China (China), verliebt sich in Mädchen (Wenwen Han), wird von einem Haufen Kung Fu-Schüler (bös guckende Kinder) verprügelt, findet China (China) doof, lernt von Hausmeister (Chan) Kung-Fu, zeigt’s den Bösen und alles wird gut.
Gut, bis hierher wird dies wohl niemanden überraschen. Doch wie schlagen (haha) sich Smith und Chan? Smith ist, wie zu erwarten, blass. Vielleicht liegt’s mit an der Synchro, die wie so oft enorme Schwierigkeiten mit dem glaubhaften Darstellen jedweder Jugendsprache hat. Die Montagen, in denen er über die Chinesische Mauer läuft, an einem See von Hausmeister mit Stöcken gelenkt und auf dem Dach eines Wohnblocks mit Gummifäusten drangsaliert wird, sind natürlich stimmungsvoll und einfach nur schön, doch hätte man vermutlich auch einen dressierten Holzklotz verwenden können, die Szenen hätten nicht substanziell gelitten.
Chan, den ich seit New Police Story eigentlich für “ernsthafte” Rollen abgeschrieben hatte, macht seine Sache dagegen gar nicht so schlecht. Natürlich ist seine Hintergrundstory wenig innovativ und lässt wenig Interpretationsspielraum, trotzdem kauft man ihm seinen Charakter einigermaßen ab.
James Horner untermalt die eigentlich ganz hübschen Standard-China-Motive mit feinen chinesisch anmutenden Klängen, fällt jedoch teilweise in das Standard 90er-Jahre-Musikschema zurück und sorgt dafür, dass Karate Kid mehr wie Casper oder Jumanji klingt. Doch der geneigte Zuhörer reibt sich nur kurz verwundert die Ohren und hat die Ein Hund namens Beethoven-Erinnerung beim nächsten Ooh- und Aah-erzeugenden Bild der verbotenen Stadt schon wieder vergessen.
Ein Wort noch zum Titel: Besser als Karate Kid wäre wahrscheinlich sogar der japanische Titel, übersetzt Best Kid, gewesen, denn das Kung Fu des Films hat in etwa so viel mit Karate zu tun wie Dosenfleisch mit Katzenfutter – sieht zwar für Uneingeweihte ähnlich aus, Inhalt, Konsistenz und Sinn sind jedoch leicht verschieden.
Und, sollte man Karate Kid denn nun sehen? Im Kino vermutlich nicht. Das Ganze ist, wie schon die Vorlage, ein schönes Filmchen für einen verregneten Sonntagnachmittag, das einem die schöne, lehrreiche Botschaft mit auf den Weg gibt, dass man alles schaffen kann, wenn man sich nur anstrengt (und ein gebrochenes Bein schon mal gut wegstecken kann). Mal sehen, welchem Film, den sein Junior gerne machen will, Herr Smith Senior als nächstes sein Okay gibt.
Zwei Schattentheaterpuppen für Karate Kid.
Dennis
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(2 Stimme(n), durchschnittlich: 2,00 von 5)
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- Karate Kid (2010) bei imdb
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19. Juli 2010
Da ist er nun, der dritte Film zu Stephenie Meyers Vampirsaga Twilight. Viel ist im Vorfeld spekuliert worden, vor allem über die Umsetzung der Dreiecksgeschichte und die finale Schlacht. Doch für mich zählte im Vorfeld nur eins: Bitte kein erneuter Totalausfall wie beim direkten Vorgänger New Moon. Um es nochmal deutlich zu machen: Der zweite Film, welche im vergangenen November unter riesigem PR-Getose gestartet war zählte zu den größten filmischen Enttäuschungen des vergangenen Kinojahres. Dementsprechend waren die Erwartungen an den dritten Teil schon sehr niedrig. Doch die Beteiligung von 30 Days of Night-Regisseur David Slade ließ im Vorfeld die Hoffnung auf etwas mehr Biss (Schenkelklopfer) zu. Und tatsächlich… Slade tut der Filmreihe verdammt gut. Sein Engagement bedeutet eine Wendung zu einem düstereren, erwachsenerem Stil, welchen New Moon so schmerzlich vermissen ließ. Man fühlt sich hin und wieder entfernt an Alfonso Cuaróns grandiose Potter-Verfilmung erinnert, welche vor 6 Jahren die Herzen der Fans und Cineasten gleichermaßen hochschlagen ließ. Zwar steckt in David Slade kein Visionär, aber er verfügt über ein gewisses Gespür, seine Protagonisten unpeinlich und auch selbstironisch in Szene zu setzen. Zudem lässt Melissa Rosenbergs Drehbuch dem Dreiecksgespann auch einige lustige Momente, sodass Eclipse viel weniger als seine Vorgänger im triefendem Schmalz versinkt. Darüber hinaus gibt es auch noch deftig inszenierte, spannende Actionszenen zu bestaunen, welche wirklich mitreißen können. Demgegenüber steht natürlich noch die Handlung des Romans, welche die Geduld der Kinogänger (wie des Lesers) das ein oder andere Mal auf die Probe stellt. Bellas Probleme sich zwischen Edward und Jacob zu entscheiden nehmen im letzten Filmdrittel geradezu diabolische Züge an, sodass die einst charmante und liebenswert-tollpatschige Protagonistin eher den Hass des Zuschauers/Lesers auf sich zieht. Nichtsdestotrotz ist Eclipse eine wesentlich ausgeglichenere Partie als New Moon, welche sich qualitativ eher mit dem Erstling Twilight vergleichen kann. Daher vergebe ich auch abschließend 3 1/2 von 5 Wolfsarmbändern.
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