22. Oktober 2007

King of California

Category: Film,Sneak — Dennis @ 22:12

King of California Ich hatte eine kurze Nacht, einen langen Tag, bin müde, mir fallen gleich die Augen zu und ich will eigentlich nur noch ins Bett – aber wenn ich die Rezension zu King of California jetzt nicht mehr schreibe, dann schreibe ich morgen eine andere, eine ganz andere.

Charlie ist psychisch krank. Er lebt ein klein wenig in seiner eigenen Welt. Seine Tochter, Miranda, hat miterlebt, wie ihre Mutter die beiden irgendwann verließ, wie ihr Vater in eine entsprechende Einrichtung befördert wurde und musste sich fortan allein durchs Leben schlagen – was sie mit ihren siebzehn Jahren erstaunlich gut meistert. Als Charlie aus der Psychiatrie entlassen wird, hat er einen Plan: Das Gold eines spanischen Eroberers liegt irgendwo unter der Erde des kleinen, abgelegenen Ortes, in dem die zwei Leben und wartet nur darauf, gefunden zu werden.

Das alles klingt jetzt viel düsterer, als es wirklich ist. King of California ist ein Feel-Good-Film allererster Güte. Charlies weltfremder Optimismus, seine unerschütterliche Überzeugung, dass das alles schon irgendwie funktioniert – all das also, was gegen Miranda, ja, gegen die Realität arbeitet – all das zaubert mir minütlich das Grinsen ins Gesicht. Mirandas Zweifel, die sich immer mehr mit Faszination und Überzeugung darüber mischen, dass ihr Vater vielleicht doch irgendwie recht haben könnte; dazu eine Vorstadtidylle mit wenigen aber dafür faszinierend merkwürdigen Charakteren – all das erinnert irgendwie sehr an Big Fish, die unangefochtene Nummer eins auf meiner Liste der Feel-Good-Movies.
Michael Douglas, mittlerweile stolze dreiundsechzig, spielt Charlie mit unglaublicher Überzeugung, unglaublichem Mut zum Minimalismus, zur Schwäche, aber in den Momenten, in denen er von seinem Plan erzählt mit einem unglaublichen Glühen in den Augen, das mich vermutlich direkt in den nächsten Baumarkt laufen ließe, um eine Schaufel für die Schatzsuche zu besorgen!

Charlie ist glücklich am Ende des Films – und ich bin es auch. Die eineinhalb Stunden vergehen wie im Fluge und genau so leicht spielt einem auch der Film an Augen, Ohren und Herz vorbei.

Vollkommen verdiente viereinhalb von fünf gestrandeten Chinesen für diesen wunder-wunder-wunderschönen Film. Und wer mir das nicht glaubt, kann’s ja nachschlagen!
 Dennis

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