24. Oktober 2007

Ratatouille

Category: Film — Dennis @ 13:41

Ratatouille Da war doch noch etwas…
Pixar haben es wieder einmal geschafft. Vor jedem Film seit Findet Nemo denke ich: “Hm, merkwürdig, ein Film über [Fische/Superhelden/Autos/Ratten/Roboter], das wird bestimmt komisch. Diesmal wird’s komisch, ganz sicher.”
Und ich muss sagen: In dieser Hinsicht – aber auch nur in dieser – enttäuscht mich Pixar jedes einzelne Mal: Jeder Film ist großartig! Nicht unbedingt gleich großartig, nicht unbedingt gleich herzerwärmend, aber immer gleich technisch perfekt, wunderschön bebildert und erzählt und immer spannend, lustig, traurig…

In Ratatouille geht es um die Ratte Remy, die nach einer unerfreulichen Erfahrung mit einer Schrotflinte von seiner Familie getrennt wird und in der Hauptstadt aller Feinschmecker dieser Welt landet: Paris! Dort begegnet die intelligente Ratte mit dem außergewöhnlichen Geschmacks- und Geruchssinn dem Küchenjungen Linguini (hihi), der alles kann – nur nicht kochen. Die beiden tun sich zusammen, um die französische Küchen- und Kritikerwelt auf den Kopf zu stellen.

Naja, ein bisschen klischeehaft ist es schon: Zwei Underdogs, die durch ihre Freundschaft (ach, schön) alles erreichen können, was sie wollen (nein, wie herzig), wobei Linguini die Kraft der Liebe (hach) und Remy die Wichtigkeit der Familie erkennt (schnüff)… Doch an all das denkt garantiert niemand, während Ratatouille auf der Kinoleinwand an einem vorbeirauscht.
Die visuelle Qualität ist atemberaubend. Dachte ich schon, die Unterwasserwelt bei Findet Nemo wäre perfekt gewesen, so sieht das Paris in Ratatouille echt aus, echter als echt. Als Remy das erste Mal über die Stadt blickt, die kleinen Straßen und Brücken unter sich und in der Ferne den Eifelturm leuchten sieht, blieb mir kurzzeitig der Mund offen und das Herz überhaupt stehen.
Auch die Perfektion, mit der die Pixar-Modellierer jede einzelne Traube, jedes Gericht, das durch die Küche auf die Tische der Gäste wandert, ja, jedes Haar auf jeder Ratte erschaffen, ist unglaublich. Da wundert es schon fast, wie unecht und karikaturenhaft die menschlichen Charaktere des Films wirken… Aber vermutlich umschifft Pixar damit nur den berüchtigten Uncanny Valley, diesen Bereich zwischen unrealistischer und perfekt realistischer Darstellung von Menschen, der einfach nur unheimlich und verstörend wirkt…
Doch auch an das, an nichts davon denkt der Ratatouille-Gucker. Er sieht einen wunderschönen Film mit viel Humor aber auch ein bisschen Moral, mit viel Action (und was für Action, meine Herren) aber auch vielen stillen, ruhigen Momenten. Also genau das, was man von Pixar erwartet.

Fünf von fünf Kochlöffeln (hatten wir schon) Kochlöffeln mit Rattenhaaren dran. Basta. Ich habe einfach nichts zu meckern.
Und Peter O’Toole ist dabei, was soll da noch schiefgehen!

Und jetzt sage ich nicht “Hm, merkwürdig, ein Film über Roboter, wird bestimmt komisch”. Ich glaube einfach, dass Wall-e genau so wird wie seine Vorgänger. Genau so anders.

Dennis

Links zum Beitrag:

Keine Kommentare

No comments yet.

RSS feed for comments on this post.

Sorry, the comment form is closed at this time.