Klassischer Drogenfilm mit stereotypen Familienproblemen: Bobby und Joe sind Brüder wie Tag und Nacht. Während Joe genau wie Vater Albert Polizist beim NYPD ist und gut bürgerliche Ideale vertritt, führt Bobby einen (in Joes Augen anrüchigen) Nachtclub und genießt das Leben in vollen Zügen.
Aus dem familiären Zwist der beiden wird bald bitterer Ernst. Spätestens als Joe nach einer Drogenrazzia in besagtem Club von unbekannten Bandenmitgliedern per Kopfschuss quasi hingerichtet wird. Während er im Krankenhaus vor sich hinstirbt, erfährt Bobby sowas wie eine moralische Läuterung: Als Spitzel gewinnt er das Vetrauen der Drogenbande und liefert sie an die Polizei aus. Der Rest ist vorhersehbar und mündet im lahmen Pseudo-Happy-End.
Solides Handwerk und durchweg gute Darsteller können leider nicht über die lahme Handlung hinwegtäuschen, die zwischen unterstem Tatort-Niveau und mittelalterlicher Moralpredigt verläuft.
Das ist äußerst schade, weil der Film visuell doch einiges hermacht. Besonders die “Getreidefeld”-Szene, in der Bobby mit Schrotflinte im Anschlag den Drogenboss verfolgt, ist durchaus sehenswert. Der “Preis” für diese Szene ist allerdings, dass sich das sonst so fesche NYPD vorher absolut unrealistisch dumm anstellen musste.
Regel Nr. 1: Umstelle niemals die Rückseite des Gebäudes, wenn Du noch eine Verfolgungsjagd haben möchtest.
Alles in allem, nicht Fisch, nicht Fleisch: 3-
Patrick