Der heutige Sonntag Nachmittag bestand aus einem etwas anderen Kinoprogramm, als wir - und die geneigten Sneakcast-Leser - gewohnt sind. Sämtliche abratenden Kritiken ignorierend und in keiner Weise der Zielgruppe des Filmes entsprechend machten sich zwei der Sneakcast-Rezensenten auf den Weg, um Freche Mädchen zu sehen. Der Vorteil (oder Nachteil - urteilt selbst) für die Sneakcast-Leser ist, dass dies folglich die erste gemeinschaftlich geschriebene Rezension darstellt.
“Warum ausgerechnet Freche Mädchen?” werdet ihr vielleicht fragen. Warum einen Film über pubertierende Mädchen im Liebesstress anschauen, für den wir - eigentlich - mindestens zehn Jahre zu alt sind? Die Antwort ist so simpel wie genial: aus Lokalpatriotismus. Der Film hat aus drei Gründen einen besonderen Reiz für uns:
1. Er spielt zu 90% in Wuppertal, der Stadt, in der wir aufgewachsen sind.
2. Die meisten Szenen wurden in der Gesamtschule Barmen gedreht, an der wir sowohl Lehrer als auch Schüler kannten.
3. In besagter Gesamtschule haben wir vor einigen Jahren Nacht voller Angst gedreht - ein Filmprojekt, an dem fast alle Sneakcast-Autoren beteiligt waren.
Zugegeben, diese Gründe werden die meisten Sneakcast-Leser nicht überzeugen, dass Freche Mädchen sehenswert ist. Und auch wir würden den Film nicht uneingeschränkt empfehlen, weil er sich ziemlich offensichtlich an ein jüngeres Publikum (ca. 10-17 Jahre) richtet, als es vermutlich die meisten Sneakcast-Leser sind.
Es geht um die drei Freundinnen Mila, Hanna und Kati, die gemeinsam die achte Klasse besuchen. Wie nicht anders zu erwarten, haben die drei ganz andere Dinge als den langweiligen Schulstoff im Sinn: Kati ist auf der Suche nach dem richtigen Freund, Hanna bereitet sich auf ihren Auftritt bei einem Casting vor, während Mila sich in den neuen Referendar verliebt. Dumm nur, dass der seit dem Elternabend mit ihrer Mutter zusammen ist. Und natürlich dreht sich auch alles andere um die Liebe.
Das alles ergibt nicht gerade eine originelle Hintergrundgeschichte. Dafür entspricht der Film in nahezu allen Belangen den Ansprüchen an einen perfekten Teeniefilm. Die Darsteller sind wirklich jung (nicht wie z.B. in Harry Potter V) und so natürlich, dass man sich mit ihnen identifizieren kann. Der Film zeigt Alltagssituationen, die die Zuschauer wiedererkennen können. Es gibt auch genug gutaussehende Jungs und Mädchen, dass jeder etwas zum Träumen und Schwärmen findet.
Dabei lässt sich jedoch nicht verhehlen, dass der Film insgesamt recht oberflächlich geraten ist. Durch das häufig verwendete Stilmittel der Übertreibung, gerade in Bezug auf das Lehrerbild, wirkt der Film teilweise unrealistisch. Für eine Parodie nimmt sich der Film an anderer Stelle wiederum zu ernst.
Trotzdem ist Freche Mädchen ein überaus unterhaltsamer kurzweiliger Teenie-Film, wenn er auch das Rad nicht neu erfindet. Drei von fünf leuchtenden Herzen (nette Spielerei!) für dieses Filmchen.
Anne & Terje
heheh filme sind geil
Kommentar by kristina — 6. Dezember 2008 @ 18:43