Der neue Disney/Pixar-Film WALL·E zeichnet eine gar nicht so unwahrscheinliche Zukunft: Die Menschheit hat die Erde mit ihrem Müll überschüttet und den einstmals so gemütlichen Blauen Planeten in eine lebensfeindliche Abfallwüste verwandelt. Was liegt in einer KonsumWegwerfgesellschaft da näher, als in das Weltall zu fliehen und dort auf 5-Sterne-Luxusraumschiffen, wie der Axiom, ein Leben voller Annehmlichkeiten zu führen — nicht einmal selbst gehen, geschweige denn feste Nahrung zu sich nehmen muss man dort.
Während die Menschheit also in wohliger Lethargie vor sich hin vegetiert, schuftet sich als letzter seiner Art der kleine Roboter WALL·E ab, die Erde aufzuräumen. Natürlich legt die rustikale Blechbüchse dabei ein ziemlich menschliches Verhalten an der Tag. WALL·E “lebt” in einer Art nostalgischem Privat-Museum voller Relikte aus alten Zeiten und vergeht fast vor Einsamkeit, wenn er beim Anschauen des Film Hello, Dolly! von der Liebe träumt.
Doch eines Tages landet ein Raumschiff auf der Erde und setzt einen neumodischen, fesch designten Roboter namens EVE ab. Es bedarf wohl nicht all zu viel Phantasie, um den weiteren Gang der Handlung und das Schicksal von EVE und WALL·E sowie das der Menschen auf der Axiom vorherzusagen. Bis dahin müssen allerdings noch einige Gefahren überwunden werden…
Wie von Pixar gewohnt, kann man an der Animationsqualität praktisch nichts aussetzen. Passend, dass man sich gegen eine realistische Darstellung der Menschen entschieden hat. Die plumpen Figuren erinnern beinahe an Playmobil, passen perfekt zum Zustand der Menschheit im Film und stellen einen bildwirksamen Kontrast zur scharfkantigen, unwirtlichen Erde, dem antik rustikalen WALLE und der neumodisch feschen EVE dar. Für Kenner des sci-fi-Genres und der Computerszene sind die zahlreichen Anspielungen auf Klassiker wie Kubricks 2001: Odyssee im Weltraum und Appleprodukte übrigens ein Genuss.
Alles in allem durchaus sehenswert. Natürlich glänzt der Film nicht mit einer sonderlich ausgefallenen Story, aber das will er auch gar nicht.
Patrick
Ein Dennis-Film durch und durch. Fünf von fünf Punkten. Allein schon für WALL·Es “laden fertig”-Sound ;o)
Kommentar by Dennis — 11. Oktober 2008 @ 14:56
Echt supergut der Film. Hätte ich vorher wirklich nicht gedacht. Aber Pixar machen ja einfach aus jedem Thema etwas ganz besonderes. “Ratatouille” fand ich dennoch besser, da ich mich einfach mehr mit den Charakteren identifizieren konnte. Aber das ist ja auch ein bisschen so, wie Äpfel und Birnen zu vergleichen…
Kommentar by Terje — 23. Februar 2009 @ 12:08