2008 ist zu ¾ vorbei und es war musikalisch ein ereignisloses Jahr. Meine „Top 10-Alben des Jahres“, welche ich im Dezember hier zur Schau stellen werde, werden sich dieses Jahr zum großen Teil aus neuen Platten von bekannten Bands zusammensetzen, die zwar alle zu überzeugen wissen, jedoch (mit Ausnahme von Panic at the Disco und Feeder vielleicht) alle nicht die ganz große Überraschung darstellen. Hiermit präsentiere ich also das, was dieses Jahr noch irgendwie gefehlt hat, das Newcomer-Album des Jahres 2008: The ‘59 Sound von The Gaslight Anthem.
Warum ist es gerade dieses Album geworden? Die Antwort ist einfach aber nicht einfach zu erklären: Diese Band ist ein Phänomen! Während sich die amerikanische Punkszene in den letzten Jahren mehr und mehr auf den kreativen Stillstand zubewegt, mehr kopiert als kreiert wird und eine Band jeden Monat die Erfolgsgeschichte einer anderen nachspielt, setzen The Gaslight Anthem auf ein anderes Pferd: Ihren ganz eigenen Retrosound. Wie der Albumtitel bereits andeutet klingt die Platte von der ersten bis zur letzten Sekunde, als stamme sie aus den 70ern, 80ern aber auf gar keinen Fall aus dem Jahr 2008. Was für die geneigten Sneakcast-Leser jetzt klingt wie: Terje hat also diese Band entdeckt, die so klingen will wie vor 30 Jahren, ähem…, ist in Wirklichkeit der Grund für die Einzigartigkeit dieser Band. The Gaslight Anthem verbinden auf The ‘59 Sound ihre unendliche Liebe zum amerikanischen Rock á la Bruce Springsteen mit einer unbestreitbaren Glaubwürdigkeit. Die Texte handeln von Melancholie und Alleinsein, vom wegfahren und nie wiederkommen, vom Verlassen und Verlassenwerden. Sie sind ehrlich und echt!
Was das Album so unglaublich grandios werden lässt ist (einmal mehr) die Tatsache, dass alle 12 Stücke bei einer 5 Sterne-Wertung 4 oder 5 Sterne verdient hätten, sprich es befindet sich kein Stück auf dem Album, das als mittelmäßig oder gar schlecht beurteilt werden könnte. Der Rest sind nur Lobeshymnen…
Hört es Euch an! Kaufen, alle, jetzt!