20. Dezember 2008

Die 10 besten Alben des Jahres 2008

Category: Musik — Terje @ 12:25

Das musikalische Jahr neigt sich dem Ende zu und ich bin, wie auch in den 4 Jahren zuvor, mit der Auswahl meiner 10 besten Alben des Jahres zu einer Entscheidung gekommen. Zuvor möchte ich aber noch einmal kurz die Top 10 des  Jahres 2007 präsentieren:

  1. Jimmy Eat World: Chase This Light

  2. Sum 41: Underclass Hero

  3. Muff Potter: Steady Fremdkörper

  4. Paramore: Riot!

  5. Mêlée: Devils & Angels

  6. Fall Out Boy: Infinity On High

  7. James Blunt: All The Lost Souls

  8. Peilomat: Grossstadtkinder

  9. Terra Naomi: Under The Influence

  10. Pohlmann: Fliegende Fische

Während 2007 ein musikalisches Jahr der Neuerungen war (das erste Jahr mit Last.fm etc.), war 2008 eher ein Jahr der konventionellen Alben, die weniger die ganz große Überraschung darstellten. Selbst beim Album des Jahres war irgendwie schon vorher klar, dass es grandios werden würde. Um die ganze Top 10-Geschichte in Zukunft noch interessanter (ja, das geht!) zu gestalten, habe ich mir überlegt, ab diesem Jahr Awards zu vergeben. Es wird zunächst 3 Auszeichnungen geben:

Einen Silber-Pokal (für 2 Chartplatzierungen im Zeitraum 2004-heute),

einen Gold-Pokal (für 3 Chartplatzierungen)

und einen Platin-Pokal (für 4 Chartplatzierungen)

Um das ganze auch korrekt ablaufen zu lassen, hier zunächst der Stand der Awards 2004-2007:

Silber-Pokal

James Blunt: für Back to Bedlam (2005) & All The Lost Souls (2007)

Fall Out Boy: für From Under The Cork Tree (2006) & Infinity On High (2007)

Jimmy Eat World: für Futures (2004) & Chase This Light (2007)

Muff Potter: für Von wegen (2005) & Steady Fremdkörper (2007)

Olli Schulz und der Hund Marie: für Das beige Album (2005) &

Warten auf den Bumerang (2006)

Pohlmann: für Zwischen Heimweh und Fernsucht (2006) & Fliegende Fische (2007)

Silbermond: für Verschwende deine Zeit (2004) & Laut gedacht (2006)

Sum 41: für Chuck (2004) & Underclass Hero (2007)

Sollte es einer Band innerhalb der nächsten Jahre gelingen, sich öfter als 4 mal in den Jahrescharts zu platzieren, werde ich neue Auszeichnungen einführen.

Hier sind sie nun die ultimativen Top 10 des Jahres 2008:

Platz 10 – Rosenstolz: Die Suche geht weiter

Herbstmelancholie, das könnte der alternative Titel für das neue Rosenstolz-Album sein. Traumhafte Songs, emotional berührend und tiefgehend. Leider fehlt es mir etwas an Innovation, denn viele der Stücke hätten auch auf Das große Leben sein können.

Platz 9 – Tomte: Heureka

Gutes und altbewährtes von der Hausband des Grand Hotel van Cleef. In der Jahresliste konnte sich die Band um Thees Uhlmann gegen Home of the Lame und Kettcar durchsetzen. Ehrliche, handgemachte Indierock-Musik mit guten Texten und ergreifenden Melodiebögen. Mit etwas mehr Mut zum Experiment wäre eine höhere Platzierung drin gewesen.

Platz 8 – Simple Plan: Simple Plan

Nach 3 ½ Jahren Wartezeit und einer grandiosen Vorabsingle erschien Anfang Februar das dritte Studioalbum der kanadischen Punk-Kombo Simple Plan. Auf dieser Platte finden sich viele Ohrwürmer, doch leider wurde der Punkanteil arg runtergeschraubt, sodass Midtempo-Songs vorherrschen. Doch das Ganze ist saftig produziert und Lieder wie Save You, When I’m Gone oder das sechsminütige What If sorgen für funkelnde Augen.

Platz 7 – Goldfinger: Hello Destiny…

Ein Album zum immer-wieder-hören. Skatepunk mit Ska-Einschlag, der einfach Laune macht. John Feldmann, Sänger und Gitarrist der Band, ist auch der Einzige, der quasi zweimal in den Jahrescharts auftaucht. Er produzierte nämlich das Album Rotation, welches auf Platz 6 landete. Vielleicht hätte er sich ein paar Hits von seinen Schützlingen krallen sollen…

Platz 6 – Feeder: Silent Cry

Mit diesem Album ist den Walisern eine riesige Überraschung gelungen, hätte ich doch nicht gedacht, dass sie es nach mehreren enttäuschenden Alben überhaupt einmal in die Jahrescharts schaffen würden. Doch mit Silent Cry haben sie mich völlig überzeugt. Sicher kein Album für jeden Tag, aber ein verdammt Authentisches und Zeitloses.

Platz 5 - Cute Is What We Aim For: Rotation

Gute-Laune-Pop-Punk mit Spaßgarantie. Hier werden Hits und Ohrwürmer im Minutentakt abgefeuert. Das Trio aus Buffalo, New York, spielt ungeniert nach vorne und hat mit Practice Makes Perfect, Navigate Me oder Hollywood einige der genialsten Songs der Jahres geschaffen.

Platz 4 – Panic at the Disco: Pretty. Odd.

Den größten musikalischen Richtungswechsel in der Geschichte meiner Jahrescharts präsentieren Panic at the Disco auf ihrem zweiten Album. Auf dem Vorgänger A Fever You Can’t Sweat Out (2005) herrschten noch elektronische Spielerein vor und die Band präsentierten einen massentauglichen Emosound. Auf Pretty.Odd. haben sie sich davon verabschiedet und zollen ihren musikalischen Vorbildern (The Beatles, Pink Floyd u. a.) Tribut. Dabei wirkt an diesem Album nichts gekünstelt oder kalkuliert, die Songs fließen einfach aus der Band heraus und verankern sich unweigerlich im Gehör des geneigten Hörers. Jeder Song ist ein einzelnes Kleinkunstwerk. Man darf gespannt sein, was von dieser Band noch kommen wird. Chapeau!

Platz 3 – The Gaslight Anthem: The ‘59 Sound

Grandioses, gradliniges, spektakuläres Album für die Dauerrotation. Die Newcomer aus New Jersey zeigen vielen anderen Band, wo 2008 der Hammer hängt und präsentieren eine stimmiges (Nahezu-) Konzeptalbum, das bewusst mit musikalischen Versatzstücken spielt und sie so genial in den Sound der Band einflechten, dass einem die Spucke wegbleibt (das gelingt Panic at the Disco auch). Um eine Amazon-Rezension zu zitieren: „Wie ein Kumpel, der einen in den Arm nimmt!“ Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Ganz großes Kino.

Platz 2 – The Offspring: Rise and Fall, Rage and Grace

Wie der Phönix aus der Asche erheben sich die Bandmitglieder von The Offspring und machen das unmögliche möglich: Im 24. Bandjahr präsentieren sie uns ein musikalisches Feuerwerk, das sich gewaschen hat. Man muss schon viel auffahren, um The Gaslight Anthem den zweiten Platz streitig zu machen und das haben sie tatsächlich geschafft. Die Mischung aus harten Songs (Trust In You, Stuff Is Messed Up, Half-Truism), typischen Offspring-Songs (You’re Gonna Go Far Kid, Nothingtown), Experimenten & Balladen (A Lot Like Me, Fix You, Kristy Are You Doing Okay) geht perfekt auf und hätte die Band fast an die Spitze der Jahrescharts katapultiert. Sie sind zurück!

Platz 1 – Jack’s Mannequin: The Glass Passenger

Erst letzte Woche rezensiert, aber schon seit Ende Oktober ins Herz geschlossen. Es gibt Alben, bei denen hat man das Gefühl, sie wurden geschaffen, damit sie einem gefallen können. The Glass Passenger ist so ein Fall. Ein Kleinod der zeitgenössischen Popmusik mit 13 Songs, die so herüberkommen, als ob sie bis zur Perfektion gereift sind. Es zeigt einen jungen Künstler (Jahrgang 1982) an einem Punkt seines Schaffens, wo klar wird, dass er zu den (Achtung: abgedroschener Begriff!) größten seiner Generation gehört und von dem noch Großes zu erwarten sein wird. In den nächsten Jahren werden Jack’s Mannequin (bzw. Something Corporate) ganz besondere Aufmerksamkeit erfahren. Es ist und bleibt mir dennoch unbegreiflich, warum die beiden Alben (Everything In Transit [2005] und eben dieses) nicht in Europa vermarktet werden und deshalb hier gänzlich unbekannt sind.

Awards: Silber-Pokal geht an:

Rosenstolz für Herz (2004) & Die Suche geht weiter (2008)

Tomte für Buchstaben über der Stadt (2006) & Heureka (2008)

Simple Plan für Still Not Getting Any… (2004) & Simple Plan (2008)

Goldfinger für Disconnection Notice (2005) & Hello Destiny (2008)

Vermutlich wird es noch einen Gold-Pokal für Fall Out Boy geben, deren neues Werk Folie A Deux (hoffentlich) in ein paar Tagen unter dem Christbaum liegt. Dann werden die Jahrescharts natürlich geändert.

So das war die ultimative Top 10 diesen Jahres. 2009 geht es natürlich weiter, mit hochkarätigen neuen Alben z. B. von Jimmy Eat World, AFI, Brand New, Muff Potter, Olli Schulz und der Hund Marie, Green Day, Sum 41, New Found Glory, The Rocket Summer, Paramore und 30 Seconds to Mars.

Deine Wertung zum Film/Buch/Ding:
MiesNajaDurchschnittlichZiemlich gutGrandios! (Noch keine Bewertungen)

Links zum Beitrag:

1 Kommentar

  1. Hm, ich würde jetzt gerne meine persönliche Bewertung der 10 Alben abgeben oder eine eigene Top Ten erstellen, aber da ich nur vier der zehn Alben näher kenne und in ganz 2008 keine zehn CDs gekauft habe, kann ich da wohl kaum mitreden…

    Rosenstolz hätte es allerdings nicht in meine Top Ten geschafft - ziemlich unoriginell. Und was ist mit dem neuen Album von den Toten Hosen? *g*

    Kommentar by Anne — 22. Dezember 2008 @ 16:22

RSS feed for comments on this post.

Sorry, the comment form is closed at this time.