31. Dezember 2008

Sneak-Marathon vom 7.11.2008

Category: Film,Münster,Sneak — Anne @ 15:21

Cineplax Sneak-Preview

Obwohl der 7.11. bereits einige Wochen her ist, möchte ich den geneigten Sneakcast-Lesern nicht die — zumindest mittelbare — Teilnahme am Sneakmarathon vorenthalten. Da wir diesmal eine größere Gruppe verrückter Filmfans waren, die sich von 22.30 Uhr bis 10.45 Uhr am nächsten Morgen im Kino aufgehalten haben, stammen die Rezensionen aus verschiedenen Federn - es lebe die Variation!

Erster Film: Body of Lies (Der Mann, der niemals lebte) - englische OF

Der neue Film von Regie-Ikone Ridley Scott (Alien, Blade Runner, Gladiator) ist im Nahen Osten angesiedelt und erzählt die Geschichte von Roger Ferris (Leonardo DiCaprio), einem CIA-Agenten, der als verdeckter Ermittler in Jordanien Terrorzellen infiltrieren soll. Der Film ist hervorragend gefilmt und ausgestattet, leidet aber an einem wirren, wenig straffen Skript. Beim Anschauen will irgendwie keine Spannung, kein echtes Thrillerfeeling aufkommen, was auch an der undefinierbaren Rolle von Russell Crowe liegt, der als Auftraggeber eine mittelprächtige Vorstellung liefert. Alles in allem ist Body of Lies okay, aber nicht weltbewegend.

Terje

Zweiter Film: Little Miss Sunshine

Der zweite Film des Sneak-Marathons war Little Miss Sunshine, eine kleine, feine Indieperle. Die neunjährige Olive wird ausgewählt, bei der Endrunde des “Little Miss Sunshine”-Wettbewerbs mitzumachen und macht sich mitsamt ihren ganzen Familie (Vater, Mutter, Bruder, Onkel, Großvater) in einem gelben VW-Bus auf den Weg von Albuquerque ins 800 Meilen entfernte Redondo Beach in Kalifornien. Aus dieser Grundsituation entwickelt sich rasch ein sonniges, tragikomisches Roadmovie, welches dem Zuschauer das ein oder andere Mal ein Lächeln auf die Lippen zaubert, unglaublich viele gute Gags und ein furioses Finale zu bieten hat. Kurzum: Ein unterhaltsames Spektakel der ganz besonderen Art und ein herzerwärmender Film, wie man ihn nur selten sieht.

Terje

Dritter Film: Ein Quantum Trost

Hier nun — wie bereits angekündigt — eine Rezension über einen Film, der es nicht geschafft hat, die an ihn gestellten Ansprüche zu erfüllen.

Bevor ich aber zu meinen Hauptkritikpunkten komme, möchte ich erst ein paar Dinge erwähnen, die der Film gut gemacht hat — die Höflichkeit gebietet es.

Also zunächst einmal lässt sich nicht bestreiten, dass James Bond 007 — ein Quantum Trost ein sehr actiongeladener rasanter Film ist, der es über lange Strecken schafft, ein hohes Maß an Bewegung und Dynamik zu suggerieren. Entgegen der früheren James Bond Filme schafft Daniel Craig es auch, einen gänzlich neuen James Bond darzustellen, dessen Alltag weitaus härter ist, als in den früheren glattgeleckten James Bond Zeiten.

Und hier ist ach schon mein Hauptkritikpunkt. Mit den ganzen Neuerungen, die das Thema James Bond hier erfährt, entfernt sich der Film auch von allen vorangegangenen Vorstellungen und verliert seine Einzigartigkeit. Viele Stimmen lassen neuerdings verlauten, dass dieses aktuelle Konzept allerdings genau das wäre, welches von einem gewissen Herrn Flemming ursprünglich gedacht war.

Allerdings ist alles, was von James Bond noch übrig bleibt, wenn man — wie jetzt geschehen — auf Bondgirls, lustige Gimmics, Superschurken mit völlig abgehobenen Plänen, die Weltherrschaft an sich zu reißen, abgeschlossene Storys und Wodka Martinis verzichtet, nicht mehr, als vor nicht allzulanger Zeit schon mit den Bourne-Filmen bereits in den Kinos lief. Es sind keine schlechten Filme, aber leider ist die Thematik austauschbar und dementsprechend langweilig wirkt das neue Bond-Konzept auf mich.

Ich will dem Film hier kein vernichtendes Urteil aussprechen, aber alle, die sich diesen Film ansehen wollen, weil sie einen Bondfilm zu sehen bekommen wollen, werden enttäuscht sein.

Marcel

Vierter Film: The Rocker

Der zweite Sneak-Film dieses Abends war insofern überraschend, als dass keiner unserer Gruppe vorher je etwas von diesem Film gehört hatte — hinterher übrigens auch nicht. Das ist verwunderlich, weil der Film sehr unterhaltsam war und durchaus Aufmerksamkeit verdient hätte.

Die Story ist an und für sich schnell erzählt: Die Hauptfigur Fish ist Drummer bei der Band Vesuvius. Als Vesuvius unter der Bedingung einen Plattenvertrag angeboten bekommen, dass der Neffe/Sohn/Cousin/irgendein Verwandter des Produzenten bei ihnen Schlagzeug spielt, schmeißen sie Fish ‘raus. 20 Jahre später sind Vesuvius extrem erfolgreich, während Fish im Call-Center arbeitet und auch sonst nicht viel vorzuweisen hat. Doch dann bekommt Fish die Chance, in der Band seines Neffen mitzuspielen - der Beginn zu  einer Karriere.

Erfahrene Filmeschauer werden sich den Rest denken können, denn die Haupthandlung ist nicht gerade originell. Es ist sicher nicht zuviel verraten, wenn ich erzähle, dass die neue Band am Ende Erfolg haben wird, es die ein oder andere Liebesverwicklung gibt und Fish auf seine alten Kumpels von Vesuvius trifft. Allerdings ist die Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wird, nett und voller Humor. An vielen Stellen merkt man, dass der Film sich selbst nicht ernst nimmt, und das tut der Story gut.

Lustigte Unterhaltung mit wenig Tiefgang - Fans von School of Rock zu empfehlen.

Anne


Fünfter Film: Batman begins

Der fünfte und letzte Sneak-Film, der etwa um 8.00 Uhr morgens begann, war eine Publikumswahl. Vor dem Marathon hatten die Sneak-Besucher mehrere Wochen lang unter einer bestimmten Filmauswahl wählen dürfen, welche Filme sie im Marathon sehen wollen. Der am häufigsten gewählte Film war Little Miss Sunshine, der mit den zweitmeisten Stimmen war Batman begins.

Den meisten Rezensionslesern dürfte Batman begins bekannt sein, so dass ich mich kurz fassen kann. Der Film erzählt die Entwicklung von Bruce Wayne zu Batman in epischer Breite, beachtlicher Länge und — für Batman — neuer Düsternis. Comicfans, die mit den Werken von Frank Miller oder Alan Moore vertraut sind, dürfte der Stil durchaus zusagen, er unterscheidet sich allerdings beträchtlich von früheren Verfilmungen. Das erkennt man auch daran, dass der Film mit zweieinhalb Stunden Laufzeit deutlich länger ist, es die alten waren. Ein guter Film, um ihn auf einer Kinoleinwand zu zeigen, aber als fünfter Marathon-Film ein echter Brocken.

Anne

Links zum Beitrag:

Keine Kommentare

No comments yet.

RSS feed for comments on this post.

Sorry, the comment form is closed at this time.