25. März 2010

Küss den Frosch (The Princess and the Frog)

Category: Film — Terje @ 11:54

Besser spät als nie! In den letzten Tagen nehme ich mir endlich mal wieder Zeit für Sneakcast. Mit dem Resultat, dass die medialen Ergüsse der vergangnen 3 Monate endlich auch mal eine Bewertung erhalten. In diesem Zug wird auch der neue Disney-Zeichentrickfilm Küss den Frosch diskutiert. Im Gegensatz zu Pixars oder Dreamworks’ letzten Filmen setzt das Disney-Märchen auf klassische, handgezeichnete Animation im Stile der großen 90er-Meisterwerke Arielle, Die Schöne und das Biest, Aladdin und König der Löwen. Dies bringt natürlich auch eine astronomische Erwartungshaltung mit sich, da sich besagte Filme einer weltweiten Fangemeinde und einer ungebrochenen Popularität erfreuen.
Eins vorweg: Küss den Frosch ist nicht der Neubeginn der sogenannten Disney Renaissance (1989-1994), es ist klassischer Zeichentrickfilm der alten Schule, welcher im Zeitalter von Animationsfeuerwerken wie Ratatouille oder Oben sehr konventionell daherkommt. Nichtsdestotrotz bringt der Film etwas zurück, was man verloren geglaubt hat: die Disney-Magie! Küss den Frosch profitiert von seiner Sonderstellung, die er nicht nur als neuer Disney-Zeichentrickfilm sondern auch als einziger großer Zeichentrick-Kinofilm der letzten Jahre innehat. Jedenfalls hat der Film in mir ein besonderes Bedürfnis angesprochen, welches die Pixar-Werke trotz ihrer Genialität nicht erfüllen können. Es ist die Gewissheit, dass die klassische Animation, mag sie ihren Zenit schon vor einem Jahrzehnt überschritten habe, noch nicht gänzlich in Vergessenheit geraten ist. Diese Gewissheit macht aus Küss den Frosch, welcher im Jahr 2000 in dieser Form für niemanden eine Überraschung dargestellt hätte, etwas Besonderes und Einzigartiges.
Dabei dreht sich die Geschichte um die Kellnerin Tiana, welche im New Orleans der 1920er Jahre ihrem großen Traum von der Eröffnung eines eigenen Restaurants entgegen spart. Ihr Freundin aus Kindertagen, Charlotte läd sie zu einem großen Fest ein, zu dem auch der berühmte Prinz Naveen erscheinen soll. Leider wird besagter Prinz von einem Vodoo-Magier in eine Falle gelockt und in einen Frosch verwandelt. Der verwandelte Prinz gelangt zum Anwesen von Charlottes Familie, wo er auf Tiana trifft. In der Hoffnung, durch einen Kuss von der Verwandlung befreit zu werden, bittet er Tiana um diesen Gefallen. Leider hat der Kuss die gegenteilige Wirkung, sodass Tiana auch in einen Frosch verwandelt wird. Fortan ziehen die beiden los um einen Weg zu finden, den Zauber zu lösen.
Der Film präsentiert sich, wie dieser Inhaltsangabe zu entnehmen ist, als klassisches Märchen, welches mit den typischen Disney-Zutaten garniert ist: es gibt Musik (komponiert von Randy Newman), schrullige Nebencharaktere, rasante Momente und eine große Portion Romantik. Dabei wissen die beiden deutschen Stars Roger Cicero und Cassandra Steen als Naveen und Tiana sehr zu gefallen. Gerade Roger Ciceros Synchronleistung ist beachtlich, wenn man bedenkt, dass er eigentlich kein ausgebildeter Schauspieler ist. Gesanglich liefern die beiden ebenfalls eine gelungene Vorstellung ab.
Insgesamt ist Küss den Frosch ein wunderbarer Zeichentrickfilm geworden, welcher sich in die traditionsreiche Disney-Kollektion einreiht, durch Romantik, Humor und Musik zu begeistern weiß und den klassischen Zeichentrickfilm um ein weiteres Meisterwerk bereichert. Trotzdem bleibt Küss den Frosch hinter der Genialität oben genannter Werke zurück, weswegen ich guten Gewissens 4 1/2 von 5 Glühwürmchen vergebe.
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