18. Juni 2009

Dredg – The Pariah, the Parrot, the Delusion

Category: Musik — Terje @ 21:28

Dredg sind eine komplizierte Band. Ihre Musik ist schwer einer Sparte zuzuordnen. Die machen komplexe Rockmusik, die mit vielen unterschiedlichen Versatzstücken spielt und bei der immer etwas besonderes herauskommt. Ihr neues Album “The Pariah, the Parrot, the Delusion” ist insofern eine Überraschung, als dass der verklausulierte Albumtitel auf eine falsche Fährte lockt. Denkt man zunächst, sie würden sich wieder mehr in Richtung ihrer früheren Alben “Leitmotif” und “El Cielo” bewegen, werden diese Erwartungen schnell über dem Haufen geworfen. “The Pariah…” stellt eine konsequente Weiterentwicklung in die hellere, zugänglichere Richtung der Band dar, die sich mit ihrer letzten Platte “Catch without Arms” schon angedeutet hatte. Dabei ist ein Album herauskommen, dass man sich sogar als Soundtrack zu einer Cabriofahrt anhören kann, bei den Vorgängern noch undenkbar. Highlights sind:

Ireland, eine schwelgerische Rockballade
Gathering Pebbles, eine lockeres, beschwingtes Stück, dass gute Laune macht
Information, ein in jeder Hinsicht perfektes Stück, welches alle Zutaten hat, die sie groß gemacht haben
Saviour, ein fettes, tanzbares Lied mit Synthies und Stadionrock-Ohrwurm-Refrain
I Don’t Know, ein Stück im Stil von “Catch Without Arms”, das in die richtige Kerbe haut
Mourning This Morning, eine beschwingte Nahezu-Swingnummer, die überrascht und hängen bleibt
Quotes, die Verneigung vor “El Cielo”, Dredg wie man sie kennt und liebt

Die restlichen Stücke des Albums sind musikalische Interludien (Stamp of Origin betitelt) und teils etwas sperrige Stücke, die jedoch in den Albumkontext gehören und sich nahtlos einfügen. Dredg ist mit diesem Album das Kunststück gelungen, einen Teil ihrer Härte von einst aufzugeben und dabei doch nicht in die Belanglosigkeit abzudriften. Stücke wie “Information” demonstrieren, dass sie den Wendepunkt passiert haben: Ab jetzt müssen sie offiziell niemandem mehr etwas beweisen. Der Schritt zum Indie-Label ist da nur mehr als konsequent. Ich vergebe 4 1/2 Sterne.
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1 Kommentar

  1. […] von “Catch without arms” weitergegangen oder kehrt die Band zu ihren Wurzeln zurück? Sneakcast.de schreibt dazu passenderweise: “The Pariah…” stellt eine konsequente Weiterentwicklung in die […]

    Pingback by Dredg – The Pariah, The Parrot, The Delusion (Künstler+Album) | LifestyleRecords — 29. Juli 2009 @ 19:32

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