Hallo allesamt!
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Dankedanke!
Dennis
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Dennis
19.12.08: An dieser Stelle hätte eine der ersten Artikel in deutscher Sprache über die amerikanische Country/Pop-Sängerin Taylor Swift stehen sollen. Eigentlich wollte ich, nachdem ich zufällig auf sie aufmerksam geworden bin ihre neue Platte Fearless rezensieren. Aber dann stieß ich im Internet auf eine Diskussion, die ich um einiges spannender fand. Dieser Artikel basiert darauf.
Letzte Woche feierte Taylor Swift ihren 19. Geburtstag und sie hat schon über 5 Millionen Alben verkauft, zahlreiche Auszeichnungen eingeheimst und eine riesige Fangemeinde aufgebaut. Das Debut Taylor Swift und ihr gerade erschienenes zweites Album Fearless bekamen von den meisten Internetrezensenten gute Bewertungen. Die Rezensenten lobten vor allem ihre Natürlichkeit, ihr Songwritertalent und die geniale Produktion der beiden Alben. In den 2 Jahren ihrer bisherigen Karriere wurden 8 Songs als Singles ausgekoppelt, welche allesamt die amerikanischen Billboard-Charts stürmten. Dabei stellte die Sängerin auch einige Rekorde auf (zB meiste Top 20-Hits in einem Jahr). Viele ihrer Anhänger sowie unabhängige Musikredakteure prophezeihen ihr eine erfolgreiche Zukunft.
Dies bezieht sich aber ausschließlich auf ihre Studioaufnahmen…
Wie aus zahlreichen Berichten von Livekonzerten hervorgeht kann die gute Dame nämlich offensichtlicht live nicht gut singen. In diversen Foren mokieren sich Country-Liebhaber mittleren Alters über die teilweise erbärmliche Qualität ihrer Liveauftritte und darüber, wie unwissenden Teenagern das Geld aus der Tasche gezogen wird. Taylor Swift, das ist ein Produkt, eine Investition der Musikbranche in ein einzelnes Individuum. Es wurden gute Produzenten engagiert, die ihr gesangliches Unvermögen in den Studioaufnahmen kaschierten und ihre (tatsächlich guten) Songs in die entsprechende Form frickelten. Irgendwie drängt sich mir der Gedanke auf, dass man heute bei niemandem der Erfolg hat davon ausgehen kann, dass es aus ihm selber kommt, sondern dass immer gleich ein Finanzimperium dahinter steht, welches dafür sorgt, dass sich die Investition rentiert. MySpace-Promotion ist hierbei nur die Spitze des Eisbergs. Es werden geschickt die Zielgruppen angesprochen, im Falle von Swift kaufkräftige Teens, die ihre Sehnsüchte und ihren Liebeskummer zusammen mit „einer Freundin“ oder „jemandem, der sie versteht“ durchleben möchten. Dabei sind die Songs vielleicht dann doch nicht Gedankenprodukte der 19-jährigen Künstlerin, sondern ein weiterer Baustein im Marketing-Kalkül eines Großkonzerns. Diese Vorstellung und die gesamte „Industrialisierung“ des Musikbusiness, welche in den letzten Jahren noch erheblich zugenommen hat, widern mich an. In der heutigen Zeit kommt es nicht mehr darauf ab, talentiert zu sein und es aus eigener Kraft an die Spitze zu schaffen, nein, es geht nur mit faulen Tricks, wie dem Aufpolieren der Stimme einer Künstlerin. Im nächsten Frühjahr erscheint Fearless auch in Deutschland. Und ich habe keinen Zweifel daran, dass die Formel der Erfolgs auch hierzulande aufgeht. Ein Hoch auf den Industriekapitalismus, der die musikalische Qualität langsam aber sicher zu Grabe trägt!
Nachtrag: (15.01.09): Natürlich habe ich mich inzwischen genug über das ekelhafte Marketing geärgert. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Fearless 13 wunderbare Pop-Ohrwürmer enthält, die man immer wieder hören kann. Dadurch komme ich in den Zwiespalt, dass ich etwas, dass ich eigentlich verachte, nun auf einmal doch gut finde. Kann man etwas als gut empfinden obwohl man weiß, das es ein künstliches Produkt ist? Ist Musik, die keinem musikalischen Anspruch genügen würde durch perfekte Produktion in etwas Besonderes zu verwandeln? Darauf habe ich keine Antwort. Naja, hört mal rein. (4 von 5 Punkte für Fearless)
Trends gibt es viele auf dieser Welt und obwohl ich bereits vor einiger Zeit festgestellt habe, dass ich mit einigen davon nicht wirklich viel anfangen kann, wundere ich mich immer wieder gerne und mit Inbrunst über einige Auswüchse…
Stellt euch vor, ihr sitzt im Kino und seht einen Film, der euch wirklich beeindruckt. Also nicht nur beeindruckt, sondern beeindruckt. Ihr seid mitten in der Handlung, fühlt und leidet mit den Charakteren und habt euch so von dem Film einwickeln lassen, dass ihr es gar nicht glauben könnt, als plötzlich der Abspann über die Leinwand flimmert. War’s das schon? Das ist doch nicht zu Ende gedacht! Was ist denn jetzt mit… Und plötzlich endet der Abspann, der totgeglaubte Oberbösewich lacht noch einmal, zwinkert und in seinen Augen erscheint “to be continued..”
Es gibt Geschichten, die sind einfach zu groß, um sie innerhalb der durchschnittlichen SFHWZ (Sitzfleischhalbwertszeit) des durchschnittlichen Kinozuschauers erzählen zu können. Bücher haben es da leichter: Einen Schmöker von tausend Seiten kann man lesen wann und wie man will – beim Film muss man dran bleiben. Hier spricht – meiner Ansicht nach – nichts dagegen, mehrere Filme ins Kino zu bringen. Niemand würde ernsthaft erwarten, dass ein Harry Potter oder der Herr der Ringe innerhalb von zwei Stündchen abgearbeitet werden kann. Hier kann man sich gut darauf einstellen, dass man jetzt eben nur einen Teil der Geschichte zu sehen bekommt und freut sich wie ein Schneekönig, wenn der nächste Teil angekündigt wird, jubelt, wenn der erste pixelige Trailer im Internet auftaucht und ist dann moderat enttäuscht, wenn der Film die an ihn gestellten Erwartungen nicht erfüllt.
Was mich ärgert ist die allzu offensichtliche Geldmacherei der letzten Jahre. Nach einem guten Filmkonzept wird plötzlich eine Fortsetzung aus der Schublade gezogen, die zumeist mit dem Original allein die Charaktere gemeinsam hat. Man erinnere sich nur an die maue Matrix-Trilogie oder die grausligen Fortsetzungen des Fluch der Karibik (Gerüchte über einen vierten Teil klingen schon zu sehr nach einer Drohung).
Ohnehin ist das Konzept der Trilogie momentan scheinbar weiter verbreitet denn je. War es früher noch die Ausnahme, dass ein Filmstoff bis zur Unendlichkeit ausgewalzt wurde (fein ist, bei Gesellschaftsspielen auf die Frage nach Filmen mit Sylvester Stallone locker “Rocky 1, Rocky 2, Rocky 3…” antworten und gewinnen zu können), wird es nun zur Regel.
Und warum jetzt dieses Gemähre? Das ist doch alles ein alter Hut…
Ja, eigentlich schon.
Leider schwappt diese unschöne Angewohnheit jetzt auch aus dem Reich der Filme in das der Literatur. Von dem von Terje kürzlich besprochenen Twilight gibt es mittlerweile – wenn mich Google nicht täuscht – schon vier Teile und auch Madame Rowling kann es nicht lassen, ihre Geschichten mit einem Vorwort von Albus {…} Dumbledore zu versehen. Wenn man’s auspressen kann, wird es getan.
Wie wäre es mal wieder mit etwas mehr Kreativität? Etwas mehr Mut und Einfallsreichtum? Es geht doch auch anders. Pixar bringt seit Jahren (mit Ausnahme von Toy Story) neue, grandiose Ideen auf die Leinwand, die vor tollen Charakteren, Schauplätzen und Geschichten nur so strotzen!
Irgendwann kommt einfach der Moment, in dem man den Deckel zuklappen und das Buch aus der Hand legen, das Tränchen ob des Abschieds aus dem Augenwinkel drücken und sich damit abfinden muss, dass die Geschichte und die gemeinsame Zeit mit den Charakteren vorbei ist. Wenn man möchte, kann man das Buch ja später wieder aus dem Regal nehmen, entstauben und wieder in die Welt abtauchen. Richtig gute Bücher lassen sich auch mehrfach lesen.
Gleiches gilt natürlich auch für Filme: Nicht umsonst kaufe ich mir DVDs; damit ich sie nämlich immer dann, wenn ich will, noch einmal und noch einmal sehen kann. So toll ich beispielsweise Jim Carrey in Lemony Snickett’s A Series of Unfortunate Events finde, so erschrocken wäre ich, fände ich heraus, dass Herr Carrey seinem Prinzip entgegen doch in einer Fortsetzung mitwirken würde.
Alles muss irgendwann ein Ende haben und ihr, liebe Filmemacher und Bücherschreiber, könnt euch aussuchen, wie es sein soll: Schön und traurig und auf dem Höhepunkt der Geschichte oder mies, abgewrackt und uninteressant. Es ist eure Wahl.
Dennis
Vor ein paar Tagen lag die Shrek 3-DVD in meinem Briefkasten. Ich hatte den Film natürlich als er herauskam im Kino gesehen und mich auch königlich amüsiert… trotzdem blieb an manchen Stellen ein komisches Gefühl. Ich sah mich zu meiner Begleitung um und schien nicht alleine zu sein: Der letzte Satz ergab irgendwie keinen Sinn. Er war nicht lustig, er passte nicht in die Szene, irgendwie war das falsch.
Bevor mich die Shrek-DVD erreichte, landeten nacheinander irgendwann alle Simpsons-Staffeln auf DVD bei mir. Und bei einer wunderte ich mich doch ein bisschen: Bart schrieb The boys’ room is not a water park an die Tafel, die deutsche Stimme sagte Das Jungszimmer ist kein Wasserpark. Hm.
Was ist da passiert? Naja, der Übersetzer hat offensichtlich Mist gebaut. Das Jungszimmer ist kein Wasserpark – was zur Hölle soll das heißen? Wenn man boys’ room allerdings richtig mit Jungenklo übersetzt, macht plötzlich alles Sinn.
Nun ja, ein verzeihlicher Ausrutscher könnte man meinen, ein Einzelfall. In den letzten Jahren fällt mir aber immer häufiger auf, dass die Übersetzung sowohl von Serien als auch von Kinofilmen (mit richtig, richtig großem Budget) qualitativ immer schlechter wird.
Gut, zugegeben, Übersetzungen sind keine einfache Sache und erfordern viel Zeit, Geduld, Sach- und vor allem kulturelle Kenntnis. Man kann einen Gag nicht übersetzen, den man nicht versteht.
Trotzdem frage ich mich dann immer: Der Filmverleih hat jetzt Millionen von Euro in riesige Werbekampagnen gesteckt, die ein Produkt bewerben, das durch Einsatz von nur ein bisschen mehr Geld für bessere Übersetzer, durch ein bisschen mehr Zeit noch eine gute Ecke schöner, lustiger und sinnhafter hätte werden können!
Und nicht nur die teilweise grottigen Übersetzungen verleiden mir viele Filme und bringen mich dazu, mir die Originale entweder in der OV im Kino oder auf DVD (oder, im Falle von Fernsehserien, aus dem Internet) anzusehen: Falsche Synchronsprecher!
Natürlich scheiden sich die Geister an der Qualität verschiedener Synchronisationen, es gibt sogar Filme und Serien, bei denen durch die Übersetzung dazu gewonnen haben (man denke nur an die Serie Die Zwei mit Roger Moore und Tony Curtis). Aber ganz egal, ob die Synchronsprecher jetzt einen total tollen Job bei einem Film machen oder nicht: Man gewöhnt sich an sie. Roger Moore sollte klingen wie Roger Moore, Jack Nicholson wie Jack Nicholson und der Esel aus Shrek sollte verdammt noch mal so klingen wie der Esel aus Shrek!
Wenn Synchronsprecher sterben, bleibt natürlich keine andere Wahl, als eine möglichst ähnliche Stimme zu suchen. Manchmal wird auch hier die Qualität der Serie oder des Films sogar noch etwas besser, man kommt etwas näher ans Original heran. Trotzdem ist und bleibt Elisabeth Volkmann für mich die deutsche Stimme der Marge Simpson, auch wenn Anke Engelke objektiv wohl besser ist. Der Mensch ist nun einmal ein Gewohnheitstier.
Also, liebe Filmverleihe, tut mir einen Gefallen und bezahlt euern Übersetzern ein klein wenig mehr, zeigt ihnen, dass sie mit die wichtigsten Leute beim Film sind und dass ohne sie das ganze nur halb so lustig wäre. Lasst ihnen die Zeit, die sie brauchen und setzt nicht euren Sohn, der doch immer ne zwei in Englisch hat zur Übersetzung an den Schreibtisch. Das hat das Publikum besser verdient.
Und an euch, das Publikum: Schaut mehr Filme im Original. Selbst wenn ihr mit dem englischen Probleme habt – probiert es aus! Manchmal ist ein halbwegs verstandener Film im Original immernoch besser als ein vollkommen verstandener Film in einer schlechten Übersetzung.
So, genug gemeckert, jetzt ab ins Kino, OVs gucken!
Dennis