14. Juli 2007

Harry Potter and the Order of the Phoenix

Category: Film — Dennis @ 12:17

Harry Potter and the Order of the Phoenix Ich hatte ja gewzeifelt. Nachdem die ersten beiden verfilmten Harry-Potter-Bücher einigermaßen vollständig umgesetzt wurden, ließ dies bei Teil drei und insbesonere bei Teil vier schlagartig nach. Personen wurden gestrichen, hinzugefügt, Schauplätze geändert (von den visuellen Änderungen an Hogwarts zwischen Teil zwei und drei will ich gar nicht sprechen, die gefallen mir nämlich ausnehmend gut) und die Bücher feinsäuberlich auseinandergepflückt und (leidlich) wieder zusammengesetzt.
Jetzt kam Teil fünf in die Kinos und nachdem ich diesen Teil gerade wieder als Hörbuch in den Kopf gehämmert bekommen habe, fühle ich mich einigermaßen qualifiziert, diese kleine Rezension zu schreiben.
Visuell war das, was ich da gestern Abend gesehen habe, vielleicht der beste Potter-Film bisher. Es sah einfach sehr viel so aus, wie ich es mir beim Hören und Lesen ausgemalt hatte. Der heiße Sommeranfang, Number 12, Grimmauld Place (auch wenn mich der Mini-Auftritt des Portraits von Mrs. Black ein wenig störte), die langsam immer düster werdende Stimmung in Hogwarts… all das passte so unglaublich gut. Dazu die neuen Schauspieler, Evanna Lynch und Imelda Staunton, die trotz anfänglicher Zweifel beide sehr gut in ihre Rollen passten… das war alles schon ziemlich nett.
Ziemlich nett… ja, leider nur das. Denn hinter dem schönen Schein steckte leider wieder viel, viel Frickelei. Der Film schien teilweise völlig willkürlich zusammengeschnitten zu sein (das Verhör der Mitglieder von Dumbledore’s Army, bei dem plötzlich viel mehr Leute im Zimmer standen als zuvor; Snapes Quickie in Occlumency; Death Eater, die plötzlich auf dem Boden liegen, ohne dass das Publikum weiß, was gerade eigentlich passiert ist). Viel Material aus dem Buch fehlte, vieles von dem, was man eigentlich hätte weglassen können, wurde bis zum Erbrechen ausgewalzt. Harrys Skrupel, die anderen Mitglieder der DA in die ganze Geschichte hineinzuziehen, tauchten sage und schreibe dreimal im Laufe des Films mit fast identischem Wortlaut auf…
Apropros Harry… Ich weiß nicht, ob es mir bei den bisherigen Filmen nicht so sehr aufgefallen ist, aber Teil fünf war die Harry Potter-Ein-Mann-Show. In jeder einzelnen Szene spielte Harry die Hauptrolle, keiner der anderen Charaktere hatte auch nur den Hauch einer Chance, die charakterliche Tiefe einer Buchseite zu überwinden. Alles blieb sehr blass und lieblos – abgesehen von den gelegentlichen Ausbrüchen von Umbridge und Loony Lovegoods belämmerten Blick.
Natürlich ist das ein Film, den man gesehen haben muss und natürlich werde ich mir auch die nächsten zwei Filme (so es denn bei zweien bleibt) ansehen. Und natürlich werde ich mich auch bei diesen wieder darüber ärgern, dass die Umsetzung so dürftig gelungen ist, dass man das alles ja selbst viel besser hätte machen können… Aber, nein. Es war trotzdem ein schöner (wenn auch etwas zu langatmiger) Film.
Wie auch immer, mit der Wertung tue ich mich zugegebenermaßen etwas schwer. Ich lande jetzt einfach mal in der goldenen Mitte – zweieinhalb von fünf Zauberstäben… ich fürchte, mehr wird es einfach nicht.
Spekulieren wir lieber noch ein bisschen über Teil sieben… was meint ihr, wer überlebt’s nicht?
 Dennis

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1 Kommentar

  1. Tja, der fünfte Potter… Am 17.07 als OF statt der münsteraner Sneak gesehen, weil es für letztere keine Karten mehr gab. Wenn man dem Potter auch viel vorwerfen kann, für dieses Missgeschick kann er wohl nichts.
    Alles in allem war er besser als erwartet und um längen besser als die Buchvorlage. Mir fehlten zwar einige für mich wichtige Buchelemente (insbesondere St. Mungo's und der Neville'sche Hintergrund, …), dafür war viel überflüssiges dankenswerterweise gekürzt. Gerade der im Buch elend ausgewalzten Showdown im Ministerium war auf ein erträgliches Maß komprimiert. Generell fand ich den Film trotz Überlänge (man denke nur an die Piraten Teil 3…) kurzweilig genug, dass man die zahlreichen Potter-ist-der-größte-Längen noch halbwegs verkraften konnte.
    Das absolut beste war ganz klar: Umbridge und ihre Zimmereinrichtung. *grusel*

    Kommentar by Patrick — 24. Juli 2007 @ 11:51

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