25. Juli 2007

Harry Potter and the Deathly Hallows

Category: Literatur — Dennis @ 18:52

Harry Potter and the Deathly Hallows Dieser Eintrag wird keine Spoiler enthalten. Ich werde euch nichts über die Storyline verraten, nicht das übliche “wer überlebt und wer stirbt”-Spielchen mit euch spielen, ich werde euch nicht sagen, was es mit dem Titel oder mit den Gerüchten um den siebten (und vermutlich letzten) Teil der Harry Potter-Saga (und dieses Wort benutze ich jetzt völlig ohne Ironie) auf sich hat.

Meine Geschichte mit Harry begann vor ein paar Jahren, als der Boom schon im vollen Gange war. Ich war bei Bekannten zu Besuch und bekam die Originalausgaben der ersten drei Teile mit dem Kommentar “wie, das hast du noch nicht gelesen? Dann wird’s aber zeit” in die Hände gedrückt.
Vier Tage später lagen die drei Bände hinter mir und ich wartete gierig auf Nachschub.

Der erste Teil, diese Welt, die direkt neben, direkt in der unseren existiert, die so voller Liebe zum Detail beschrieben wurde, dass man glaubte, man müsse schon ein ziemlich beschränkter Muggle sein, um nicht zu merken, was da so alles in Wirklichkeit passiert. Magie, gleich nebenan.
Der zweite Teil, diese düsteren Geheimnisse in der ach-so-sicheren Schule, die Macken der einzelnen Charaktere, die sich langsam herauskristallisierten.
Der dritte Teil, eine falsche Spur und viele, viele außergewöhnlich gute Ideen.
Der vierte Teil dann, eine ganze Zeit später (für mich zumindest), bis dahin mein Lieblingsteil mit Rita Skeeters Geheimnis, das mich quasi aus dem obersten Fenster von Gryffindor Tower warf.
Der fünfte Teil, noch etwas später, den ich beim zweiten Lesen nicht als mehr so unerträglich ereignislos empfand wie noch beim ersten Durchlauf, vielleicht ein bisschen viel Harry in der Pubertät und ungewollte Schwächen Dumbledores…
Der sechste Teil, es ging wieder aufwärts. Endlich wieder ein Buch, das mir an den Händen klebte, bis die letzte Seite umgeblättert, die letzte Frage gestellt war – und ein Ende wie ein Schlag ins Gesicht. Wer hätte ihr, der werten Frau Rowling, so etwas zugetraut?!

Und nun Teil sieben, der Abschluss und, so kann ich jetzt endlich sagen, ein würdiger Abschluss. Die Faszination der ersten Teile hat ein bisschen nachgelassen, die Zaubererwelt ist nicht mehr so neu, so spannend, so unerwartet und überraschend, dafür ist sie realer als je zuvor. Es gehen Dinge schief, Personen sterben (und nicht zu knapp), wir treffen alte Freunde und Feinde wieder und landen an einem Schluss, der zumindest mich mit einem langsamen Kopfschütteln, einem Grinsen im Gesicht und einer winzigen Träne im Augenwinkel zurücklässt.

Ich gebe zu, ich bin nicht objektiv (aber wer will das schon wirklich sein?) und noch sehr in diesem wunderschönen und grausamen Moment der letzten Seite gefangen, es ist schließlich erst wenige Minuten her… Aber die einzige Kritik, die mir auf Anhieb einfällt, ist das letzte Kapitel, das einfach zu kurz geraten ist, ganz so, als ob eine Deadline zu erreichen, der Druck der Massen einfach zu groß geworden wäre.

Rowling sagte kürzlich in einem Interview, sie sei auch irgendwie erleichtert, die Geschichte, die nun so viele Jahre in ihrem Kopf schlummerte, endlich erzählt zu haben. Nach Teil fünf hätte ich gezweifelt, aber jetzt… jetzt würde ich dieser Frau sogar glauben, wenn sie mir sagte, der Himmel wäre grün, sie hätte einen Nimbus 2000 daheim und ich sei ein Crumple-Horned Snorcak!

Also, ihr wenigen, die bisher abstinent geblieben sind: Lauft in den nächsten Buchladen, kauft genug Tee und Knabberzeugs für die nächsten Tage, sagt alle Termine ab, verschließt Türen und Fenster und taucht ein, noch dieses eine Mal, in die Welt der Magie.

Los jetzt!
 Dennis

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