Ben Thomas (Will Smith) hat eine Geschichte, die ihn verändert hat und einen Plan, der das Leben von sieben anderen Menschen für immer verändern wird.
Ich tue mich zugegebenermaßen schwer, Seven Pounds angemessen zu beschreiben. Dies ist nun schon der fünfte Versuch, eine angemessene Einleitung in die Rezension eines Filmes zu finden, der mich wie wenige andere bisher berührt und überrascht hat.
Um den Inhalt des Filmes wird, abgesehen von dem anfangs schon Erwähnten, ein mittleres Geheimnis gewoben, das auch ich hier nicht lüften möchte, da sich aus der Unklarheit von Bens Geschichte und Plan ein Großteil der Spannung des Films ergibt. Was mit Ben geschehen ist, welchen Plan er gefasst hat und was er mit den sieben Menschen vorhat, bleibt lange unklar. Der Englische Titel Seven Pounds wird jedoch allen, die den Kaufmann von Venedig kennen, zumindest in die richtige Richtung lenken.
Die schauspielerische Leistung in Sieben Leben ist durchaus beachtlich. Neben Allround-Talent Will Smith, der nach Hancock nun wieder zusammen mit Gabriele Muccino, der schon bei Das Streben nach Glück Regie führte, ins ernste Fach zurückkehrt, sind Rosario Dawson und Woody Harrelson mit von der Partie. An Smiths Darstellung des innerlich völlig zerbrochenen Ben kommt jedoch keiner der anderen heran.
Filmisch ist Sieben Leben wirklich, wirklich gut gemacht. Der Focus-Puller, der für das Scharfstellen der gewünschten Bereiche des Bildes zuständig ist, hat zwar zeitweise ein bisschen zu viel zu tun, aber die Stimmung des Films, untermalt durch den unaufdringlichen aber dezent suggestiven Soundtrack, tut neben den tollen Schauspielern ihr Übriges, den Zuschauer den weichen Kinosessel und das rundherum knisternde Popcorn vergessen und völlig in den Film eintauchen zu lassen.
Doch alle noch so sachliche Untersuchung und Beschreibung wird Sieben Leben nicht gerecht. Hat man erst einmal mitbekommen, was Bens eigentliches Ziel ist, ist es vorbei mit jeglicher Objektivität und das unvermeidliche, grässlich konsequente Ende des Films und insbesondere die
Sieben Leben ist kein perfekter Film. Es gäbe so einige Logikprobleme anzumeckern, die jedoch – zumindest für mich – komplett in den Hintergrund treten.
Am Ende bleibt der Film ein so starkes Portrait von Wiedergutmachung, Selbstaufgabe und Erlösung, wie ich es schon lange nicht mehr gesehen habe.
Fünf von fünf alten Druckmaschinen für Sieben Leben!
Dennis