29. Juli 2007

The Simpsons Movie

Category: Film — Dennis @ 14:13

The Simpsons Movie Nach schier endlosen achtzehn Jahren war das Warten für die große Zahl von Simpsons-Fans rund um die Welt (mich einbegriffen) endlich vorbei. Lange hatte man spekuliert, gehofft und gebangt und jetzt war es endlich so weit – der Simpsons-Film kam ins Kino.
Zugegebenermaßen, ich schwankte. Ich war nach den letzten Staffeln skeptisch, ob das Team genug Stoff für einen ganzen Film zusammenkratzen konnte, von dem man noch nicht allzu viel bislang gesehen hatte. Andererseits… es war der Simpsons-Film! Und als ich sah, dass einige der gefühlten hundert Autoren der Serie mit an Bord waren (Matt Groening natürlich, James L. Brooks, Ian Maxtone-Graham, Mike Scully, John Vitti und John Swartzwelder), war ich sicher – der Film wird gut.
Und – ich wurde nicht enttäuscht. Der Film begann mit dem Itchy & Scratchy-Film, während dessen Homer aufstand und fragte, warum er denn Geld für einen Kinobesuch bezahlen sollte, wenn er das gleiche doch auch im Fernsehen sehen konnte! Und ab dem Moment hatten sie mich…
Kurze Zusammenfassung: Homer hat Schwein (im wörtlichen Sinne), verursacht eine Umweltkatastrophe, sorgt dafür, dass Springfield vom Rest der Welt abgeschnitten wird, trennt sich (wieder einmal) von Marge… und sorgt natürlich für ein Happy End.
Viele Kleinigkeiten waren wirklich gelungen, die beißende Selbstkritik, die bösen Seitenhiebe auf den US-Präsidenten (Schwarzenegger im FIlm: “I was elected to lead, not to read!”), das alles war wie in alten Zeiten, wie in der fünften, sechsten Staffel.
Gut, ich bin Fan, ich habe alle bislang erschienenen Simpsons-Staffeln im Regal stehen, aber auch die drei meiner Begleiter, die bislang nichts mit den Simpsons am Hut hatten, waren sehr angetan.
Also, schaut euch den unten angehängten Trailer an und wenn ihr am Ende auch vor Lachen zusammenbrecht, ab ins Kino.
Viereinhalb von fünf Spiderschweinen nur deshalb, weil 87 Minuten für den ersten Kinofilm viel zu kurz erscheinen.
Hihihi, das Spiderschwein…

 Dennis

25. Juli 2007

Harry Potter and the Deathly Hallows

Category: Literatur — Dennis @ 18:52

Harry Potter and the Deathly Hallows Dieser Eintrag wird keine Spoiler enthalten. Ich werde euch nichts über die Storyline verraten, nicht das übliche “wer überlebt und wer stirbt”-Spielchen mit euch spielen, ich werde euch nicht sagen, was es mit dem Titel oder mit den Gerüchten um den siebten (und vermutlich letzten) Teil der Harry Potter-Saga (und dieses Wort benutze ich jetzt völlig ohne Ironie) auf sich hat.

Meine Geschichte mit Harry begann vor ein paar Jahren, als der Boom schon im vollen Gange war. Ich war bei Bekannten zu Besuch und bekam die Originalausgaben der ersten drei Teile mit dem Kommentar “wie, das hast du noch nicht gelesen? Dann wird’s aber zeit” in die Hände gedrückt.
Vier Tage später lagen die drei Bände hinter mir und ich wartete gierig auf Nachschub.

Der erste Teil, diese Welt, die direkt neben, direkt in der unseren existiert, die so voller Liebe zum Detail beschrieben wurde, dass man glaubte, man müsse schon ein ziemlich beschränkter Muggle sein, um nicht zu merken, was da so alles in Wirklichkeit passiert. Magie, gleich nebenan.
Der zweite Teil, diese düsteren Geheimnisse in der ach-so-sicheren Schule, die Macken der einzelnen Charaktere, die sich langsam herauskristallisierten.
Der dritte Teil, eine falsche Spur und viele, viele außergewöhnlich gute Ideen.
Der vierte Teil dann, eine ganze Zeit später (für mich zumindest), bis dahin mein Lieblingsteil mit Rita Skeeters Geheimnis, das mich quasi aus dem obersten Fenster von Gryffindor Tower warf.
Der fünfte Teil, noch etwas später, den ich beim zweiten Lesen nicht als mehr so unerträglich ereignislos empfand wie noch beim ersten Durchlauf, vielleicht ein bisschen viel Harry in der Pubertät und ungewollte Schwächen Dumbledores…
Der sechste Teil, es ging wieder aufwärts. Endlich wieder ein Buch, das mir an den Händen klebte, bis die letzte Seite umgeblättert, die letzte Frage gestellt war – und ein Ende wie ein Schlag ins Gesicht. Wer hätte ihr, der werten Frau Rowling, so etwas zugetraut?!

Und nun Teil sieben, der Abschluss und, so kann ich jetzt endlich sagen, ein würdiger Abschluss. Die Faszination der ersten Teile hat ein bisschen nachgelassen, die Zaubererwelt ist nicht mehr so neu, so spannend, so unerwartet und überraschend, dafür ist sie realer als je zuvor. Es gehen Dinge schief, Personen sterben (und nicht zu knapp), wir treffen alte Freunde und Feinde wieder und landen an einem Schluss, der zumindest mich mit einem langsamen Kopfschütteln, einem Grinsen im Gesicht und einer winzigen Träne im Augenwinkel zurücklässt.

Ich gebe zu, ich bin nicht objektiv (aber wer will das schon wirklich sein?) und noch sehr in diesem wunderschönen und grausamen Moment der letzten Seite gefangen, es ist schließlich erst wenige Minuten her… Aber die einzige Kritik, die mir auf Anhieb einfällt, ist das letzte Kapitel, das einfach zu kurz geraten ist, ganz so, als ob eine Deadline zu erreichen, der Druck der Massen einfach zu groß geworden wäre.

Rowling sagte kürzlich in einem Interview, sie sei auch irgendwie erleichtert, die Geschichte, die nun so viele Jahre in ihrem Kopf schlummerte, endlich erzählt zu haben. Nach Teil fünf hätte ich gezweifelt, aber jetzt… jetzt würde ich dieser Frau sogar glauben, wenn sie mir sagte, der Himmel wäre grün, sie hätte einen Nimbus 2000 daheim und ich sei ein Crumple-Horned Snorcak!

Also, ihr wenigen, die bisher abstinent geblieben sind: Lauft in den nächsten Buchladen, kauft genug Tee und Knabberzeugs für die nächsten Tage, sagt alle Termine ab, verschließt Türen und Fenster und taucht ein, noch dieses eine Mal, in die Welt der Magie.

Los jetzt!
 Dennis

24. Juli 2007

Reine Geschmacksache

Category: Film,Sneak — Dennis @ 8:46

Reine Geschmacksache Alles begann mit einer schier endlosen Wartezeit. Unsere Lieblingsfurie, die normalerweise die Sneak moderiert, hat momentan Urlaub und eine Schnarchnase sondergleichen übernahm ihren Job. Man murmelte schon, dass es ja immerhin leckere Chips gegeben hätte – der Abend wäre also (egal, welcher Film denn nun kommt) auf keinen Fall umsonst.
Diese Gefahr war aber schon nach den ersten Filmminuten gebannt. Reine Geschmacksache ist die Geschichte eines Modevertreters, dessen Arbeitgeber eine neue Kollektion ins Programm nimmt – eine neue, junge, moderne Kollektion, mit der unser Herr Zenker so überhaupt nichts anfangen kann.
Sein Sohn, Karsten, sucht währenddessen die Unabhängigkeit. Er will mit zwei Freundinnen nach Spanien fliegen, muss diesen Urlaub aber seinem Vater zuliebe absagen – dieser hatte nämlich vor Kurzem den Führerschein abgeben müssen, Kredite aufgenommen, um sich sein neues Auto leisten zu können, das Ausbildungskonto seines Sohnes geplündert… Zu allem Überfluss ist Karsten schwul und verliebt sich ausgerechnet in Steven, den Kollegen seines Vaters, der die neue Kollektion Grazilla im Gebiet des Herrn Zänker vertreibt und ihm damit die Kundschaft streitig macht.
Dieser Film ist eine sehr amüsante Anleitung dazu, wie man sich immer und immer tiefer in die Scheiße reiten kann. Edgar Selge spielt dabei den Herrn Zänker irgendwo als eine Mischung aus dem an allem resignierenden Loriot und dem HB-Männchen, das in den passenden Momenten in die Luft geht. Traute Hoess als Brigitta, Besitzerin der gleichnamigen (und äußerst heimeligen) Pension und eine Freundin der Frau von Zänker, die sie überreden will, sich endlich von ihrem Mann zu trennen, ist mit einem Gewehr in der Hand so erschreckend wie beinahe niemand sonst, den ich je auf der Kinoleinwand sehen durfte.
“Nehmen Sie fünf oder reichen Ihnen drei?”
Vier von fünf potthässlichen Hosen für dieses feine Filmchen!
 Dennis

14. Juli 2007

Harry Potter and the Order of the Phoenix

Category: Film — Dennis @ 12:17

Harry Potter and the Order of the Phoenix Ich hatte ja gewzeifelt. Nachdem die ersten beiden verfilmten Harry-Potter-Bücher einigermaßen vollständig umgesetzt wurden, ließ dies bei Teil drei und insbesonere bei Teil vier schlagartig nach. Personen wurden gestrichen, hinzugefügt, Schauplätze geändert (von den visuellen Änderungen an Hogwarts zwischen Teil zwei und drei will ich gar nicht sprechen, die gefallen mir nämlich ausnehmend gut) und die Bücher feinsäuberlich auseinandergepflückt und (leidlich) wieder zusammengesetzt.
Jetzt kam Teil fünf in die Kinos und nachdem ich diesen Teil gerade wieder als Hörbuch in den Kopf gehämmert bekommen habe, fühle ich mich einigermaßen qualifiziert, diese kleine Rezension zu schreiben.
Visuell war das, was ich da gestern Abend gesehen habe, vielleicht der beste Potter-Film bisher. Es sah einfach sehr viel so aus, wie ich es mir beim Hören und Lesen ausgemalt hatte. Der heiße Sommeranfang, Number 12, Grimmauld Place (auch wenn mich der Mini-Auftritt des Portraits von Mrs. Black ein wenig störte), die langsam immer düster werdende Stimmung in Hogwarts… all das passte so unglaublich gut. Dazu die neuen Schauspieler, Evanna Lynch und Imelda Staunton, die trotz anfänglicher Zweifel beide sehr gut in ihre Rollen passten… das war alles schon ziemlich nett.
Ziemlich nett… ja, leider nur das. Denn hinter dem schönen Schein steckte leider wieder viel, viel Frickelei. Der Film schien teilweise völlig willkürlich zusammengeschnitten zu sein (das Verhör der Mitglieder von Dumbledore’s Army, bei dem plötzlich viel mehr Leute im Zimmer standen als zuvor; Snapes Quickie in Occlumency; Death Eater, die plötzlich auf dem Boden liegen, ohne dass das Publikum weiß, was gerade eigentlich passiert ist). Viel Material aus dem Buch fehlte, vieles von dem, was man eigentlich hätte weglassen können, wurde bis zum Erbrechen ausgewalzt. Harrys Skrupel, die anderen Mitglieder der DA in die ganze Geschichte hineinzuziehen, tauchten sage und schreibe dreimal im Laufe des Films mit fast identischem Wortlaut auf…
Apropros Harry… Ich weiß nicht, ob es mir bei den bisherigen Filmen nicht so sehr aufgefallen ist, aber Teil fünf war die Harry Potter-Ein-Mann-Show. In jeder einzelnen Szene spielte Harry die Hauptrolle, keiner der anderen Charaktere hatte auch nur den Hauch einer Chance, die charakterliche Tiefe einer Buchseite zu überwinden. Alles blieb sehr blass und lieblos – abgesehen von den gelegentlichen Ausbrüchen von Umbridge und Loony Lovegoods belämmerten Blick.
Natürlich ist das ein Film, den man gesehen haben muss und natürlich werde ich mir auch die nächsten zwei Filme (so es denn bei zweien bleibt) ansehen. Und natürlich werde ich mich auch bei diesen wieder darüber ärgern, dass die Umsetzung so dürftig gelungen ist, dass man das alles ja selbst viel besser hätte machen können… Aber, nein. Es war trotzdem ein schöner (wenn auch etwas zu langatmiger) Film.
Wie auch immer, mit der Wertung tue ich mich zugegebenermaßen etwas schwer. Ich lande jetzt einfach mal in der goldenen Mitte – zweieinhalb von fünf Zauberstäben… ich fürchte, mehr wird es einfach nicht.
Spekulieren wir lieber noch ein bisschen über Teil sieben… was meint ihr, wer überlebt’s nicht?
 Dennis

10. Juli 2007

Death at a Funeral – Sterben für Anfänger

Category: Film,Sneak — Dennis @ 13:24

Death at a Funeral - Sterben für Anfänger Der erste Sneak-Abend seit Langem und endlich wieder einmal ein richtig gutes kleines Filmchen.
Ich gehe ja in die Sneak, um Filme zu sehen, die ich mir normalerweise im Kino (und, um ehrlich zu sein, für Geld) nie ansehen würde. Dies war so ein Film.
Die Geschichte: Der Patriarch einer nicht ganz so normalen Familie stirbt und hinterlässt einen ziemlich verrückten Hühnerhaufen, bestehend aus Drogenmixern, erfolgreichen aber mitellosen Autoren und urplötzlich auftauchenden schwulen Geliebten. Hier wird Valium mit einer bösen Mischung aus Aufputschmitteln vertauscht, Leichen werden in kompromittierenden Positionen in Särgen gestapelt, ältere Herren auf der Toilette vergessen…
Frank Oz, den man eigentlich eher von seiner Arbeit als Synchronsprecher (zum Beispiel für Miss Piggy oder Yoda) kennt, liefert hier einen Film ab, der das Wuppertaler Sneak-Publikum zu spontanen Begeisterungsstürmen hinriss.
Wenn er bei euch im Kino läuft und ihr nur ein klein wenig für schwarzen Humor à la Monty Python übrig habt – seht euch den Film an.
Viereinhalb von fünf Särgen für diesen grandiosen Film!
 Dennis